von Lojewski in Preußen

Auf  preußischem Herrschaftsgebiet sind drei verschiedene von Lojewski-Geschlechter zu unterscheiden:

1. von Lojewski, Wappenstamm „Samson“ in Südpreußen (später Großherzogtum Posen) und Westpreußen

2. von Lojewski, Wappen „Mond und drei Sterne“ in Schlesien und Westpreußen

3. von Lojewski in Ostpreußen

1. von Lojewski, Wappenstamm „Samson“

Das in der preußischen Adelsliteratur erwähnte, im Großherzogtum Posen begüterte Geschlecht (siehe oben im Siebmacher-Wappenbuch), erscheint 1715 mit Franciszek  Łojewski (-1728) in Gnesen (Gniezno). Er war mit Jadwiga Ryszewska (1690-1740) verheiratet. Ihre Söhne Jakob (-1782) und Laurentius [Wawrzyniec] (1718-1792) nannten sich beide „Dzierżko de Łojew-Łojewski“. Beide huldigten Friedrich II. (dem Großen) 1772 und 1775.  Sie und ihre Nachkommen besaßen zahlreiche Güter, hauptsächlich im Raum Gnesen.

Bisher war es unklar woher dieses Geschlecht stammt und auf welchen Ursprung sich der Name „Dzierżko de Łojew-Łojewski“ bezieht. Möglicherweise löst die Inschrift auf dem Grabstein der Katarzyna Łojewska (1769-1857), eine Tochter des Jakob von Lojewski, das Rätsel, aus der hervorgeht, dass sie in der Ukraine geboren wurde. Demnach bezieht sich der Name Łojew dann nicht auf Łojewo im Kreis Inowrocław, wie lange geglaubt wurde, sondern auf Łojowce (vgl. Łojowski, Stamm Radwan).

Ein Sohn des Jakob von Lojewski, der poln. Major Marcin Łojewski oder nun Martin von Lojewski (1773-1818), besaß die Güter Swierczyn, Szymkowo, Koziary, Borowska, Igliczyna und Rutkowizna im Kreis Strasburg (heute Brodnica) in Westpreußen (vgl. von Ledebur, Plehn, S. 129/131). Martin von Lojewski war 1812 Schwadronschef polnischer Ulanen unter General Jozef Niemojewski. (Strzezek, S. 98-99)

Ein Vetter des Martin v. L., Jan Nepomuk von Lojewski, wird in den Huldigungsakten von 1815 auf seinen Gütern Stanislawowo und Klein Kreutsch (Krzycko Małe) bestätigt (vgl. von Ledebur).

Łojewski waren in Großpolen (Wojewodschaften Posen und Kalisch) zahlreich und ab 1595 urkundlich belegt. Es ist jedoch z. Zt. nicht festzustellen, ob diese nur zu einem Wappenstamm oder zu verschiedenen Wappenstämmen gehören.

 

2. von Lojewski, Wappen „Mond und drei Sterne“

Wappengeschichte

Mond_und_3Sternelojewski_II

Wappen „Mond und drei Sterne“:

Ein Gemälde des Familienwappens, das 1840 erstellt worden sein soll (oben) und als Vorlage des darunter abgebildeten und von der Symmetrie her korrigierten Wappens diente, trägt in einer Umschrift „Stamm Leliva“. In dieser Form ist das Wappen auch im Siebmacher Wappenbuch des Preußischen Adels dargestellt, das 1857/1878 erschien (unten).

Das Wappen „Leliwa“ hat jedoch nur einen Stern und einen Federbusch mit dem Wappenbild als Helmzier. In den Wappenlisten sind  keine Lojewski aufgeführt. Es gibt jedoch eine Reihe ähnlicher Wappen mit Mond und drei Sternen, die tatsächlich eine Wappenerweiterung des Wappens „Leliwa“ darstellen.

Leliwa

aus: Leszczyc, Tafel 46

Wappen dieser Art, bei denen die Sterne und auch der Mond in der Lage variieren können, werden auch „Księżyc“ (Mond) genannt. Es wird aber auch als Variante des Wappens „Sas“ (Sas albo Księżyc) beschrieben, welches meist von königlich preußischen und pomerellischen Familien geführt wird. Es dürfte erst um 1466 entstanden sein. Teilweise verdrängte es sogar ältere Wappen. Ähnlich wie heute Orden verliehen wurden, zeichnete König Kazimierz IV. in oder nach dem dreizehnjährigen Krieg (1454-1466) verdiente Mitkämpfer mit goldenen Sternen im Wappen aus.

Verschiedene Historiker behaupten, erst nach den Schlachten gegen die Türken 1620 bei Cecora und 1621 bei Choczim, bei denen sich das Aufgebot aus Pommerellen unter dem Wojewoden Gerhard Denhof (Dönhoff) und Jan Weyher durch besondere Tapferkeit auszeichnete, zum Andenken an diese glorreichen Feldzüge von Kaiser Leopold I. oder König Zygmunt III. einer großen Anzahl pommerellischer Geschlechter gestattet, dieses Wappen mit Hinzufügung des Mondes zu führen, resp. in ihre Wappen Halbmond und Sterne aufzunehmen. Es wurden diese dem alten Wappen nun in passender Weise angefügt, wodurch Mond und Sterne mehrfach verschiedene Stellung erhielten. Wurde das Wappen als selbständiges Wappen geführt, dann wurde das alte meist in den Helmschmuck gesetzt (vgl. Chamier-Glisczinski).

„Das Wappen stammt ursprünglich aus Sachsen, weshalb es auch „Sas“ genannt wird. Von dort kam es nach Ungarn, wo es ein Graf Huyd führte, der sich 1236 mit einer nicht geringen Anzahl von Rittern, die ebenfalls dieses Wappen in ihrer Kriegsfahne führten, dem russischen Fürsten Lew anschloss, mit diesem und den Lithauern im Verein Masowien verwüstete. Für seine Kriegsdienste wurde Huyd von dem Fürsten Lew mit reichen Gütern beschenkt, auch gab ihm dieser eine nahe Verwandte zur Gemahlin, worauf sich Huyd in den russischen Landen (Galizien) niederliess, die später nach Polen kamen. Huyd und seine Ritter, die ebenfalls mit Gütern bedacht waren, wurden die Stammväter vieler Familien, die das Wappen in Polen einbürgerten“ (Zernicki-Szeliga, 1904, S. 82; vgl. auch Sinapius, S. 596).

Das Wappen  „Sas“ war daher ab dem 14. Jahrhundert bereits stark in Rot-Rußland und Galizien verbreitet. Die Familien, die dieses Wappen führten, waren walachischer Abkunft [d.h. aus der Walachei] und ihre Ansiedlung erfolgte durch den polnischen König mit der Absicht, sich einen Schutz gegen die türkisch-tatarische Gefahr zu sichern. Wyrostek nennt 230 Familien, die im 14. bis 16. Jahrhundert im Städte-Fünfeck Sanok, Przemysl, Lwow, Halicz, Kołomyja ihre Wohnsitze hatten (S. 150-153 und 191).

aus: Leszczyc, Tafel 72

Es ist sicher, daß „das Wappen Sas eine riesige figurale Spannweite hat, die so groß ist, daß ein bequemer Übergang zu anderen und sogar zu mehreren Wappen möglich ist, wie zu den Wappen Drzewica, Kościesza, Leliwa, Lis, Mądrostki und evtl. Ogończyk, Szeliga, auch Trzaska“ (Wyrostek, 122).

1557 ist ein Jakub Łojowski in die polnische Kronenarmee eingetreten. Er gehörte damit zu den 62 Personen, die in der Zeit von 1529 bis 1564 in den polnischen Militärdienst traten und diese Gruppe bildete terretorial die zahlreichste Mannschaft russischen Ursprungs. Die meisten kamen aus dem Bezirk von Kamieniec und die Übernahme polnischer Vornamen und Nachnahmen auf „ski“, waren das erste Zeichen bezüglich ihrer Polonisierung. Im Gegensatz zu den Rittmeistern siegelten ein Großteil der Familien, denen sie entstammten, mit dem Wappen „Sas“ (Plewczyński, S. 59-61 u. 65)

Bartosz Paprocki nennt in seinem 1575 in Krakau erschienenen Werk  „Panosza“ den „Łojewski, Vogt von Ceremisk“, wegen seiner Tapferkeit in Podolien (vgl. Niesiecki, Bd. VI, S. 263; Stupnicki, S. 119).  Nach Białkowski, S. 106/07 waren die Bürger von Czeremisk zu dieser Zeit von allen Aufgaben befreit und sogar zu Söldnern ernannt, für die einzige Pflicht, „mit dem Starost gegen die Tataren reiten“.

Es handelt sich hier ebenfalls um Jakub Łojewski, der in dieser Zeit Vogt von Czeremisk oder Gorny Bar war und in einem in Warschau ausgestelltem Dokument, vom 1. April 1572, genannt wird: „Bestätigung der Privilegien des Leszek Łojewski an der Vogtei im Städtchen Gorny Bar nach dem Tod seines Bruders Jakub“ (MK 110, k. 363-364. Leszek Łojewski wird in einem weiteren Dokument erwähnt, ausgestellt in Lublin, den 15. Mai 1589 (MK 135, k 597-597v [SKM IV, nr 639]). 1589 wurde ein Lesko Loiewski als „advocatus czemerissorum“ erwähnt (Arkhiv, S. 181). Das bedeutet, daß Leszek Łojewski mit Lesko Loiewski identisch ist. Es ist jeweils die polnische und die russische Schreibweise des Vornamens. Beide gehörten zu den Łojowski aus Łojowce am Dnjestr im Bezirk von Kamieniec in Podolien.

Bei den beiden Ortsbezeichnungen Czeremisk und Gorny Bar handelt es sich um einen Stadtteil der heutigen Stadt Bar in der Ukraine ca. 65 km südwestlich von Winniza (Vinnycja) gelegen.

Interessant ist, dass die Stadt Trembowla (Terebowlja) in der heutigen Westukraine, das Wappen „Mond und drei Sterne“ mit dem erhöhten mittleren Stern als Stadtwappen führt (Siebmacher, Galizien, Städte, Bd. IV. 14, Tafel 346; Wikipedia). Trembowla war eine der Grenzfestungen Polens im Kampf gegen die Tataren (1453, 1498, 1508, 1516) und Türken (1675 und 1688).

Jurzak unterscheidet zwischen dem Wappen  „Trzy Gwiazdy“ oder „Ines“, bei dem  die drei Sterne nebeneinander über dem Mond stehen und dem Wappen „Księżyc“ oder „Sas, Variante Księżyc“ bei dem der mittlere Stern überhöht steht. Ersteres Wappen wird von 19 Familiennamen geführt und letzteres von 16. Der Name Łojewski wird nicht erwähnt.

Herb_Ksiezyc Herb_Trzy_Gwiazdy

Wahrscheinlich deshalb, weil es sich bei dem Wappen „Mond und drei Sterne“ der  von Lojewski nicht um ein rein polnisches Wappen handelt.

Ein Auszug aus dem heraldischen Musterbuch der podolischen Wojewodschaft der Jahre 1563-1565, nennt drei verschiedene Wappen für die Łojowski. Danach siegelte ein Adam Misczowski mit dem Wappen „Sas“ für Siemaszko Łojowski und für Czołhański. Wasyl und Iwaszko Łojowski siegelten mit dem Wappen „Radwan“  und ein Stanisław Wierzejski, Starost von Bar, siegelte mit dem Wappen „Jelita“ für einen anderen Wasyl Łojowski und sechs weitere Personen.

Die beiden obigen Seitenabschnitte aus Wittyg, S. 10, darunter aus S. 13 und unten aus S. 16.

Bemerkenswert ist, daß die polnischen Heraldiker stets nur das Wappen „Radwan“ für die Łojowski aus Łojowce erwähnen, d.h. auch für die Nachkommen des Siemaszko Łojowski. Anscheinend war und ist ihnen die Quelle „Wypisy Heraldyczne z Ksiąg Poborowych Województwa Podolskiego z Lat 1563-1565“ von Wiktor Wittyg unbekannt. Die Czołhanski führen z. B. das Wappen „Sas“ von 1399 bis in die Neuzeit (vgl. Gajl, Herbarz Polski, S. 423; Wyrostek, S. 75).

Dieser Eintrag zeigt den bisher einzigen Bezug des Wappens „Sas“ zu einem Vertreter unseres Namens außerhalb Preußens und könnte der Beginn der Wappengeschichte sein, die später nach Preußen führte.

Die Łojowski (in lateinischen Dokumenten auch Loiowski, Loiewski), Erbherren des Ortes Łojowce am Dnjestr, differenzierten sich 1578 in 5 Zweige. Sie wurden zu den russischen Familien des Adels in Podolien gerechnet (Białkowski, S. 137).

Geschichte

Dieses Geschlecht erscheint in Preußen mit Jakob Anton von Lojewsky, der durch seine Ernennung vom Fahnenjunker zum Cornet durch Kabinettsorder vom 6. Oktober 1744 erstmalig im Husaren-Regiment von Natzmer (Nr. 4) erwähnt wird (Jany, S. 307). Er nahm an allen schlesischen Kriegen teil. Erwähnt 1750 als Lieutenant, 1759 als Stabs-Rittmeister, 1762 als Rittmeister. Befördert 1763 zum Major und 1770 ernannt zum Regiments-Kommandeur der gleichen Einheit. Der Orden „pour le mérite“ wurde ihm 1775 verliehen, 1780 Verabschiedung aus dem Dienst. Er starb 1793 in Groß Wartenberg in Niederschlesien (heute Sycow),  im 75. Lebensjahr. Seine Ehefrau war Maria Magdalena Raschke.

Jakob Anton von Lojewsky hat seine militärischen Erlebnisse aufgezeichnet, die 1843 unter dem Titel: „Selbstbiographie des Husaren-Obersten von ……ky oder: meine militairische Laufbahn im Dienste Friedrich des Einzigen“ erschien. Eine etwas abgeänderte Version dieser Aufzeichnungen wurde 1934 unter abgewandeltem Nachnamen  als „Jakob Anton Friedrich Logan-Logejus“ mit dem Titel: „Meine Erlebnisse als Reiteroffizier unter dem Großen König in den Jahren 1741-1759“ herausgegeben.

George Adalbert von Lojewski (um 1746 – n. 1783) ältester Sohn des Jakob Anton v. L. Eintritt in den Militärdienst um 1761; Teilnehmer des Siebenjährigen Kriegs (1756-1763).  1781-1783 Wachtdienst im Kreis Militsch, Niederschlesien und 1815 als Tenutarius (Pächter königlicher Ländereien) urkundlich genannt. Er war mit Josepha Helmin (Chełmińska) verheiratet.

Charlotta von Lojewski (1748-1811), eine Tochter des Jakob Anton v. L.,  heiratete Nikolaus Gustav Friedrich Leopold von Natzmer, (1732 – n. 1790), Oberst und Kommandeur des Husarenregiments Nr. 10,  Sohn des George Christoph von Natzmer, Generalmajor, Chef des Husarenregiments Nr. 4 (1694-1751). (vgl. GGT 1906, S. 526). Sie lebte um 1790 in Strasburg in Westpreußen und wurde 1811 in Rumian in Westpreußen beerdigt.

Bei dem in den Adelslexika erwähnten Major von Lojewsky handelt es sich um einen Sohn des Jakob Anton v. L., nämlich Carl Jacob Anton Adalbert  v. L. (1750-1830), der im gleichen Regiment wie sein Vater diente und dem 1809 ebenfalls der Orden „pour le mérite“ verliehen wurde. Er war mit Wilhelmine Friederike Beata von Teichmann und Logischen (1772-1799) und mit Charlotte Philippine Caroline von Teichmann und Logischen (1774-1833) verheiratet, beide vom Gut Kraschen, Kreis Groß-Wartenberg in Niederschlesien (vgl. GGT 1912, S. 968).

In dritter Generation diente in diesem Regiment Eugen Friedrich Jakob von Lojewski (1792-1807), der 1807 als Cornet (Fähnrich) mit 14 Jahren im Kampf gegen die napoleonischen Truppen bei Rudlauken in Ostpreußen starb (siehe Angaben unter von Zedlitz-Neukirch).

Sein Bruder August Wilhelm Albert von Lojewski (1794-1869), war zuletzt (1846) Oberstleutnant im 1. Kürassier-Regiment, Ritter des eisernen Kreuzes und des Roten Adler Ordens (siehe Angaben bei von Zedlitz-Neukirch als Rittmeister und bei von Ledebur als Major)

Arthur von Lojewski (1825-1862), zuletzt (1859) Hauptmann der 2. Ingenieur-Inspektion, 3. Pionierabteilung des Ingenieurcorps (Magdeburg) und  Oskar August Jakob Sigismund von Lojewski (1825-1898), zuletzt (1865) Hauptmann im Infanterie-Regiment 46 (Posen), waren die Söhne des August Wilhelm Albert v. L.

Mit Arthur Oskar Victor Karl August von Lojewski (1867-1911), Sohn des Oskar v. L., zuletzt (1905) Hauptmann im Landwehrbezirk II und Amtsanwalt in Berlin endet dieser Familienzweig im Mannesstamm.

Gottlieb Joseph von Lojewski (1770-1858), ein weiterer Enkel des Jakob Anton von Lojewsky und Sohn des George Adalbert v. L., machte 1790-1793 eine Forstausbildung in Conradau, Kreis Groß Wartenberg in Niederschlesien. Er diente sicher in dem 1790 errichteten Jäger-Bataillon in Namslau, wo auch eine Schwadron des Husaren-Regiments Nr. 4 stand und später im Husarenregiment Nr. 10. Nach den Befreiungskriegen erhielt er eine Forstversorgung als königlich preußischer (kgl. pr.) Förster im Gebiet von Strasburg  in Westpreußen. Er ist der Stammvater eines großen Teils der heute in Deutschland lebenden von Lojewski und war mit Elisabeth von Niemojewski (1771-1845) verheiratet.

Von seinen sieben Söhnen starben vier während der Choleraepidemie, die 1831 bis 1866 in Westpreußen grassierte:

Johann Josephus von Lojewski (1800-vor 1845), kgl. pr. Lehrer und Schulleiter in Miesiączkowo, Kreis Strasburg, war ohne Nachkommen.

Ludovicus (Ludwig) von Lojewski (1804-1832), kgl. pr. Förster in Gorzno, Kreis Strasburg. Dessen einziger Sohn Julius von Lojewski (1829-1909) war ebenfalls kgl. pr. Förster, zuletzt in Pröbbernau, Kreis Danziger Niederung. Auch dessen Sohn Hermann Oswald Hugo von Lojewski (1859-1942) war kgl. pr. Förster in Pröbbernau, sowie wiederum dessen Sohn Hermann Hugo von Lojewski (1893-1981) Förster, zuletzt in Grasborn, Dassel-Relliehausen. Hugo Carl Victor von Lojewski (1866-1923), Oberingenieur zur See in Hamburg hatte einen Sohn Kuno Clemens Werner Hans von Lojewski (1890-vor 1947). Heinrich Otto Julius von Lojewski (1868-1934), ein weiterer Sohn des Julius v. L., war auch Förster, zuletzt in Demmin in Mecklemburg-Vorpommern und auch dessen Sohn Hans Heinrich von Lojewski (1904-1936) war im Forstdienst, zuletzt im Kreis Senftenberg. Der Ludwig´sche Zweig ist heute im Mannesstamm ausgestorben.

Anton Ambrosius von Lojewski (1808-1879), kgl. pr. Förster, zuletzt in Karlsthal, Kreis Stuhm. Von vier der fünf Söhne, leben Nachkommen heute in Deutschland: 1. Josef Karl von Lojewski (1840-1919) lebte zuletzt in Erfurt. Dessen Sohn Albert Bruno Paul von Lojewski (1874-1939), war Prokurist einer Papierfabrik in Neustadt/Schwarzwald. Ein weiterer Sohn war Max Friedrich Wilhelm Konstanz von Lojewski (1878-1919), Redakteur in Leipzig. Ein Neffe von ihm war Werner von Lojewski (1907-1980), Journalist, dem Vater von Prof. Dr. Günther von Lojewski (1935), zuletzt Intendant des SFB. 2. Heinrich Marian von Lojewski (1844-1905), kgl. pr. Förster, zuletzt in Guttau, Kreis Thorn. Dessen Sohn Max Anton Ferdinand von Lojewski (1874-1944), war zuletzt Konrektor in Rathenow; dessen Enkel war Günter von Lojewski (1935-vor 1998), Journalist der „Medical Tribune“, dem Vater von Britta von Lojewski (1963), Moderatorin, Journalistin. Weitere Söhne des Heinrich Marian v. L. waren Paul Leopold von Lojewski (1883-1932), Regierungsobersekretär in Münster, Reinhold Albert von Lojewski (1887-1969), Ingenieur zur See in Hamburg, hatte zwei Söhne: Lothar Reinhold Friedrich von Lojewski (1919-1999) kriegsinvalide und Fred Reinhold Paul von Lojewski (1923-1982) hatte einen Maler- u. Lackierereibetrieb, dessen Sohn Walter August Egon von Lojewski (1950), Maler u. Lackierer. 3. Heinrich von Lojewski (1846-1870), Gefreiter des Ostpreußischen Jägerbataillons Nr. 1, gefallen in der Schlacht bei Wörth im Elsaß.  4. Julius Bartholomäus von Lojewski (1849-1930), zuletzt Kreistierarzt und Veterinärrat in Lyck, Ostpreußen. Sein einziger Sohn Erich Walter Paul von Lojewski (1875-1946) war Rechtsanwalt und Notar in Johannisburg, Ostpreußen. Die einzige Tochter Marie-Louise Susanne von Lojewski (1909-?), Journalistin in Königsberg, ist 1945 verschollen.

Damasius von Lojewski (1809-1848), Dolmetscher, gerichtlicher Protokollführer in Löbau, Bürgermeister von Kauernik, Kreis Löbau. Er hatte zwei Söhne: 1. Damasius Napoleon Alexander von Lojewski (1837-1875), 1863 als Musikus erwähnt. Dessen beide Söhne Arnold von Lojewski (1863-1908) und Hugo von Lojewski (1866-1917) wanderten 1882 bzw. 1889 in die USA aus. 2. Damasius Hipolit von Lojewski (1841-1877).

Franziskus von Lojewski (1811-vor 1845). Erwähnt 1832 und 1833 als Taufpate im Kreis Strasburg.

Aloysius von Lojewski (1815-1882), kgl. pr. Förster, zuletzt in Schönbrück, Kreis Graudenz. Von zwei der neun Söhne leben heute Nachkommen in Deutschland: Leo Alexander von Lojewski (1837-1867), Forstaufseher in Rehhof bei Marienwerder, kriegsinvalide, hatte einen Sohn Hermann Franz Alexander (v.) Lojewski (1864-1920), Polizeibeamter, von dessen drei Söhnen fielen zwei im 1. Weltkrieg: Carl Friedrich (v.) Lojewski (1896-1915), Erich (v.) Lojewski (1900-1917), Hermann Carl Richard (v.) Lojewski, (1894-1962), Sparkassenoberinspektor, dessen Sohn Karl-Hans (v.) Lojewski, (1922-1982), Dr. med., Leitender Arzt in Herzberg, dessen Sohn Michael Hans Hermann (v.) Lojewski, (1959), Dr. med., Augenarzt in Herzberg. Ein weiterer Sohn des Aloysius von Lojewski war Josef Ferdinand von Lojewski (1839-1912), kgl. pr. Lehrer, zuletzt in Graudenz. Der älteste Sohn Wladislaw von Lojewski (1866-1942), war Möbelfabrikant in Dirschau. Dessen Sohn Max von Lojewski (1897-?) besaß in Graudenz eine Konditorei. Der einzige Sohn Johann von Lojewski (1921-1994) lebte kriegsinvalide in Bremen. Weitere Nachkommen des Josef Ferdinand v. L. waren Clemens Ambrosius von Lojewski (1884-1946), zuletzt Regierungsoberinspektor in Berlin. Dessen Sohn Albert Clemens Dietrich von Lojewski (1912-1992), Dr. med. vet. Tierarzt im Kreis Einbeck, später medizinisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Pharmazie. Er war der Vater von Henning Dietrich von Lojewski (1941-2006), Ingenieur und von Götz Hasso Dietrich von Lojewski (1944), Lehrer. Adalbert Johann von Lojewski (1885-?), 1930 Bergmann in Recklinghausen. Dessen Sohn Erich von Lojewski (1906-?), 1935 Bergmann in Datteln.  Paulus Ferdinand von Lojewski (1890-1959) war Bäckermeister in Mittenwalde bei Berlin. Auch dessen Sohn Kurt Clemens (1922-1996) lebte dort wie der Sohn Bernd Kurt von Lojewski (1948).

Friedrich Wilhelm von Lojewski starb 1817 als Kleinkind.

3. von Lojewski in Ostpreußen

Der Name dieses Geschlechtes leitet sich nicht, wie einige Autoren behaupten, von dem Dorf Loyen (heute Łoje), Kreis Lyck (heute Ełk) ab, sondern diese von Lojewski sind Nachkommen von Einwanderern aus den südlich gelegenen Stammsitzen Łoje-Awissa (50 km entfernt) und sicherlich auch aus Łojewo (heute Łojki, 30 km entfernt).

1504 wurde den Vettern Michael und Matthias Loy  ein unadliges Lehen von 7 Hufen, 15 Morgen verschrieben, auf dem der Ort Loyen entstand. Diese sollen nach Bialunski Nachkommen des Cristin, genannt Łoj aus Głazewo, sein, der 1439 den Ort Łoje an der Wissa gründete (siehe Łojewski, Wappen Jezierza).

In den Lehnsregistern werden die ersten in Loyen ansässigen Lojewski  erst 1662 mit geringem Landbesitz als Freibauern erwähnt.

Ein Dokument bestätigt die Abstammung aus dem südlich gelegen Masowien, aus dem Bereich, in dem die Stammgüter Łoje-Awissa und Łoje-Grężko liegen.

„Der edele Jakob Lojewski aus dem Amt Razilow des Herzogtums Masowien kauft 1557 das Gut Sordachen, nebst aller Ländereien von dem edelen Adam Woydowski, bestallter Advocat aus dem Großherzogtum Litauen. Dieser hatte Sordachen einst von Hieronimus Sordach gekauft.“

„Später waren die L[ojewski] als bäuerliche Grundbesitzer zahlreich im Lyckschen verbreitet, hatten ihren Hauptsitz in Sordachen und scheinen den Adel angenommen (vielleicht auch wieder hergeholt) zu haben in Besitzes der Adligen Anteile in Borken und Glinnen (Glinken) und ihrer Verschwägerung mit den dortigen Adelsfamilien“ (Gallandi)

Sordachen (ab 1938 Sorden), ein Freidorf 7 km östlich von Lyck in Ostpreußen. Nach Amtsrechnung von 1694 sitzen 5 (Land-)Wirte des Namens Lojewsky auf 9 Hufen und 25 Morgen.

Tatsächlich haben nur diejenigen Lojewski ihren Adel erhalten können, die Anteile in folgenden Adelsgütern besaßen:

1. Borken (heute Borki), Kreis Lyck, 2. Glinken (heute Glinki), Kreis Lyck, 3. Kobylinnen (heute Kobylin), Kreis Lyck, 4. Leegen (heute Lega), Kreis Lyck

In Borken waren 2 Linien ansässig, von denen die ältere im Laufe der Zeit ihren Besitz nach Glinken verlegte.

Die ältere Linie beginnt mit dem Polen Justin [von] Lojewski, der 1739 in Borken erscheint. Er hatte durch seine Frau (sicher Anna Dorothea von Glinski), die er 1743 heiratete, 2 Hufen mitbekommen.

Die Söhne Michael von Lojewski, erwähnt 1784 und 1808 auf Borken, gestorben vor 1815 ohne Nachkommen und Johann von Lojewski (1745-1807). Letzterer war 2 Mal verheiratet: 1. Charlotte von Kobylinski (1740-1780), 2. Anorthe von Brzoska (1759-1825), beide aus Borken.

Deren Söhne waren Johann von Lojewski (1771-1807), ohne Nachkommen; Bernhard von Lojewski (1775-1845), 1807 Feldwebel im Husaren-Regiment Nr. 5 (v. Prittwitz), ohne männliche Nachkommen; Ludwig von Lojewski (1783-1847) adeliger Anteilsbesitzer in Borken; Friedrich von Lojewski (1797-1851), adeliger Schulz in Glinken.

Ludwig v. L. hatte nur einen Sohn Carl von Lojewski (1820-1865), der ohne Nachkommen blieb.

Friedrich v. L. hatte 3 Söhne: Johann Friedrich von Lojewski (1836-1899); Johann Carl von Lojewski (1839-1917), ; Gottfried von Lojewski (1842-1846).

Der ältere Sohn Johann Friedrich v. L. wurde 1852 und 1880 als Besitzer von Nowaken erwähnt, später als Landwirt in Groß Rosinsko, beide Kreis Johannisburg, erwähnt. Er war 2 Mal verheiratet: 1. Julie Kruska (1843- vor 1894) aus Groß Rosinsko; 2. Charlotte Seller (1859-?) aus Soltmahnen. Aus der 1. Ehe stammen Carl von Lojewski (1863-um 1932); Friedrich von Lojewski (1865-?); Leopold von Lojewski (1870-1953); Johann von Lojewski (1873-1873) und aus der 2. Ehe Richard von Lojewski (1878-1944) ; Rudolph von Lojewski beide kinderlos.

Der mittlere Sohn Johann Carl v. L., Kupferschmiedemeister in Gumbinnen, war auch 2 Mal verheiratet: 1. Julianne Regentrop (1840-1881) aus Bartenstein; 2. Wilhelmine Meding (1844-1933). Aus der 1. Ehe stammt eine Tochter und aus der 2. ein Sohn.

Die jüngere Linie in Borken beginnt mit Johann von Lojewski aus Sordachen, verheiratet mit Catharina von Langheim, erhielt 1770 von seinem Schwiegervater 2 Hufen auf Borken.

Ein Ururenkel von ihm war Carl Fritz Willi von Lojewski (1872-1921), der im 5. Badischen Feldartillerie-Regiment Nr. 76 als Oberveterinär, ab 1909 im Magdeburgischen Train-Bataillon Nr. 4 als Stabsveterinär diente und als Generaloberveterinär ausschied.

Die Linie in Glinken beginnt mit Andreas von Lojewski, Sohn des Daniel von Lojewski, beide auf Glinken Nr. 8, starb 1737.

Ein Urenkel von ihm war der in der Adelsliteratur erwähnte, 1821 verstorbene Captain v. L. des 12. Infanterie-Regiments,  Friedrich Ludwig von Lojewski, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz (vgl. von Zedlitz-Neukirch).

Die Linie in Kobylinnen beginnt mit Andres [von] Lojewski. Die Huldigungsliste vom 1.11.1714 bezeichnet ihn als dem Adel zugehörig.

Die Linie in Leegen beginnt mit Albrecht von Lojewski, geboren 1684, adliger Einsaß zu Leegen, Kreis Lyck, war 1732 Vasall.

Die heute in Deutschland lebenden von Lojewski aus Ostpreußen stammen hauptsächlich aus den Gütern Borken und Glinken ab.

Die Wappenzugehörigkeit dieses Geschlechts ist nicht eindeutig. Einige  Autoren nennen das Wappen Samson. Immerhin ist Lojki nur 30 km entfernt. Die Herkunft des Stammvaters Jakob Lojewski aus dem Amt Razilow deutet mehr auf das Wappen Jezierza hin. Sicher stammen die von Lojewski in Ostpreußen nicht nur von einem aus Masowien eingewanderten Stammvater ab.

Der bekannte Journalist Wolf von Lojewski (1937) ist nicht näher mit dem oben angegebenen ostpreußischen Adelsgeschlecht verwandt. Im Gegensatz zu der Darstellung in seinem Buch „Live dabei“, Seite 18, gehören die in Westpreußen vorkommenden von Lojewski auch nicht zu seinen Vorfahren.

Dessen sichere Stammreihe beginnt mit Johann (Loiewsky) Lojewski (1832/35-nach 1871), sicher* der Sohn des Jacob Loiewsky, Wirth in Gollubien B, Kirchspiel Pissanitzen, Kreis Lyck und dessen Ehefrau Albertine, geb. Wiśniewski. Anlässlich der Heirat 1863 mit Louise Oliass (1837/39-nach 1871) wird Johann Lojewski als Wirthssohn in Gollubien B genannt. Der Ehe entstammen 4 Kinder. Alle starben im Kindesalter bis auf Gottlieb Lojewski (1869-1936), 1900/2 erwähnt als Chaussee-Aufseher in Graywen, Kreis Lötzen, zuletzt Oberstraßenmeister i. R. in Lötzen/Ostpreußen. Nachkommen aus der Ehe mit Luise Dziedo (1873-1951) waren Walter Lojewski (1896-1960); Martha Lojewski (?-?); Max Wilhelm Lojewski (1900-?); Käthe Lojewski (1902-nach 1970); Erich von Lojewski (1909-1970), Redakteur/Journalist in Kiel, Vater von Wolf von Lojewski; Alfred von Lojewski (1910-1986), zuletzt (1941) Hauptmann der Luftwaffe, später Handelsvertreter in Münster, Vater von Volker-Michael von Lojewski (1955-2014), Diplom-Informatiker in Münster. Dessen Ehefrau Prof. Dr. Ute von Lojewski (1955), seit 2008 Präsidentin der Fachhochschule Münster.

*Die Geburtsjahre differieren mit den Altersangaben der Hochzeit.