Łojewski, auch Łajewski, Łojecki und Łojowski, Wappenstamm “Samson”

aus: Leszczyc, Tafel 72

Wappen Samson:

Samson, auch Samson, Samsony, Watta – Auf blauem Schild – der biblische Samson (Simson), barhäuptig mit langen blonden Haaren, um welche sich eine weiße Binde schlingt, dren lange Enden nach links abflattern, gelb (auch weiß oder rot) in weitem kurzen Rocke gekleidet und bis an die Knie und Ellenbogen entblößten Beinen und Armen, welcher nach vorn gekehrt einem goldenen, rechts gekehrten Löwen den Rachen aufreißt; Simson hält mit derrechten Hand den Unterkiefer, mit der linken den Oberkiefer des Löwen, aus dessen Rücken er seinen linken Fuß gesetzt hat. Auf dem Helm eine Krone – drei Straußenfedern, zwischen blauen eine goldene. Decke blau, innen golden. Ein altes polnisches Wappen. Bereits Herzog Mestwin von Pommern besaß 1269 ein Siegel, das Samson mit Löwen darstellte und welches 1283 beschrieben wurde: „cum minori sigillum in quo continetur Samson cum leone“ (Perlbach, S. 197 und 328; Siebmacher, galizischer Adel, S. 29; von Zernicki-Szeliga 1904, S. 103)

Nach Stanisław Kozierowski erscheint die Ritterfamilie Watta, in Großpolen auch Samson genannt, in der ersten Hälfte des 13 Jahrhunderts in Mähren, Ungarn und in Großpolen.

In Großpolen im Grenzgebiet des Landes Świebodzin (Schwiebusch) und Sulechów (Züllichau) trat der Name Samson zum ersten Mal 1245 in Zusammenhang mit dem Zisterzienserkloster in Obra auf; 1262 in Morawce bei Zbąszyn (Bentschen); 1280 in Grodzisko bei Świebodzin. Ab Beginn des 14. Jahrhunderts nehmen die Samson/Wata Führungspositionen im Land von Nądnia (Nandel) bei Zbąszyn ein.

Die Samson/Wata verbreiteten sich hauptsächlich in drei Bereichen der Wojewodschaft Posen:

Das erste Siedlungsgebiet erstreckte sich vorwiegend zwischen Świebodzin und Zbąszyn nach Norden. Die zweite Kette an Grundbesitz dehnt sich nach Osten von Nądnia bis Wielichowo aus. Die dritte Siedlungskonzentration der Samson-Familien liegt in der Nähe von Grodzisk und Buk. Es gab noch einige verstreute Siedlungen in den Wojewodschaften Posen und Kalisch. Außerhalb dieser Gebiete gab es nur wenige Wohnsitze der Samson, darunter Łojewo, Kreis Wąsosz (16. Jahrhundert).

Jurzak nennt 64 Familiennamen, die das Wappen Samson führen.

1577 sind Łojewski, Wappen Samson, Erbherren auf Łojewo (heute Łojki). (Boniecki, Bd. 15, S. 364, hier mit unbekanntem Wappen)

Łojki, ein adliges Dorf und Landgut im Kreis Szczuczyń, Gemeinde Białaszewo, gehörte 1827 dem Staat, hatte 14 Häuser, 83 Einwohner und 1880 531 Morgen Anbaufläche. (Sulimierski, Bd. 5, S. 686)

Das Dorf wurde bereits 1728 Łojki genannt und schon zu dieser Zeit lassen sich hier nach den Kirchenbüchern keine Łojewski finden, wohl aber in den Nachbardörfern, Biale Grody, Krolewski Przechod und Ossowiec. Łojki liegt nur etwa 30 km südlich von Lyck in Ostpreußen.

Von diesem Geschlecht soll Adam Laurentius (Wawrzyniec) Łojecki stammen. Er war 1581-1611 Domkantor in Przemysl, ein Magister der freien Wissenschaften, der Kunst und der Philosophie, promovierte in Krakau, war Professor der Krakauer Akademie – ein sehr gelehrter Mann, der in großer Gunst der Königin Anna Jagiellonki (1580-1590) stand. (Boniecki, Bd. 15, S. 363; Borkowski, S. 225; Kasprzycki, Bd. 8, S. 67; Liske, Bd. 8, S. 247-48; Niesiecki, Bd. 6, S. 263; Okolski, Bd. 2, S. 93; Paprocki, S. 555; Uruski, Bd. 9, S. 350; von Zernicki-Szeliga 1900, Bd. 2, S. 44)

Die Łajewski bzw. Łojewski kamen auch in Großpolen und Litauen (Samogitien) vor (siehe dort):