Die Grafen Loiewski im Zarenreich Russland

Vermutlich stammt diese Familie von den Łojowski aus Łojowce im Gebiet von Kamieniec in Podolien ab. Die früheste Erwähnung ist in der Stadt Odessa, oberhalb des Mündungsgebietes des Dnjestr, etwa 400 km südöstlich des Stammortes Łojowce. Die anderen Ursprungsorte der Łojewski liegen viel weiter entfernt und liegen in Masowien, also im Norden des heutigen Polens. Im ganzen Gebiet der südöstlichen Ukraine gibt es aus dem 19. Jahrhundert Nachrichten über die Łojewski/Łojowski.

Weshalb dieser Name mit „i“ an dritter Stelle statt mit „j“ gechrieben wird, kann daran liegen, weil in lateinischen Dokumenten der Name Łojewski bzw. Łojowski stets mit „i“ erscheint. So wird z. B. der adlige Lesko Łojowski, 1602 Besitzer des Dorfes Tatarziszce und damit eindeutig ein Angehöriger der Łojowski aus Łojowce, in einem russischen Dokumentenwerk als „nobilis Leskonis Loiewski“ bezeichnet – die Dokumente sind in Latein geschrieben.  An anderer Stelle wird Lesko Loiewski als „advocatus Czemerissorum“ genannt.

(www.pseudology.org/History/ArchiveYZRussii/8_01a.pdf   –   Seite 181; 278, Dokument I )

Auch kann die Übertragung von der polnischen Schreibweise in die russisch-kyrillische und deren Rückübertragung in die lateinische Schrift zu dieser Änderung geführt haben.

Durch die polnischen Teilungen kam das ganze Gebiet entlang des Dnjestr, von Kamieniec Podolski (heute Kam’anec Podils’kyj) bis Odessa, zum Russischen Kaiserreich und damit auch der bisher polnische Adel, der nun zum russischen wurde. Eine Standeserhebung konnte nur außerhalb Polens erfolgen, da der polnische Adel keine Standesunterschiede erlaubte.

Die Grafenfamilie Loiewski erscheint mit Alexander B. Graf Loiewski, Diplomat des Russischen Kaiserreichs.

Er wurde am 30. September 1884 als Sohn des Clement Loiewski und dessen Ehefrau Jean, geb. Berghoff in Odessa geboren (lt. amerikanischem Heiratsdokument von 1963). Sein Vater soll ein sehr erfolgreicher Jurist gewesen sein. Der Vorname der Mutter ist in anglo-amerikanischer Form angegeben – er dürfte Johanna gewesen sein.

Erste Heirat mit Marguerite Gräfin Cassini, Tochter des russischen Diplomaten Arthur Pavlovic Nicolas Cassini, Maquis de Capuzucchi di Bologna, Graf de Cassini (1836-1913), Botschafter des Russischen Kaiserreichs in den USA unter den Regierungen von William Kinley und Theodore Roosevelt. Sie wurde 1882 in Bukarest (Rumänien) geboren.

1917 Flucht nach Florenz, wo sie sich dann nur noch Cassini nannten. Der Name Loiewski ist in den Dokumenten zwar noch vorhanden, wird aber als Nachname und Titelträger nicht geführt. Kinder aus dieser Ehe: Oleg Aleksandrovich Graf Loiewski (1913-2006) und Igor Graf Loiewski (1915-2002). Die Familie wanderte in die USA aus, wo sie dann nach ihrer Einbürgerung auch ihre Adelstitel verloren. Marguerite Cassini Loiewski starb 25. September 1961 in New York.

Zweite Heirat am 25. Januar 1963 in Arlington, Virginia mit Linda Ruth Zweifel, geb. Erhardt. Sie wurde 1931 in Stuttgart geboren. Beide waren in New York wohnhaft. Alexander B. Loiewski starb 1968.

Der älteste Sohn Oleg Aleksandrovich Graf Loiewski wurde am 11.4.1913 in Paris, Ile de France, geboren. Er wuchs in Italien auf, studierte Kunst in Florenz und im dortigen Modesalon seiner Mutter entwarf er seine ersten Kleidungsstücke. 1936 Immigration und 1942 Einbürgerung in die USA. Lt. Einbürgerungszertifikat nannte er sich vorher Oleg Cassini Loiewski und nachher Cassini, Oleg Loiewski. Im 2. Weltkrieg war er 1. Lieutenant bei der US Army. Später nannte er sich nur noch Oleg Cassini. Unter diesem  Namen wurde er als Modeschöpfer der Glamourwelt Hollywoods und des Weißen Hauses weltberühmt. Oleg Cassini entwarf nicht nur Damenbekleidung, sondern er war auch Designer von Wohnungseinrichtungen und Autoausstattungen.

Oleg Cassini war dreimal verheiratet und hatte aus zweiter Ehe zwei Töchter. Nach seiner zweiten Ehe war er mit Grace Kelly verlobt – sie hat aber später Rainier Fürst von Monaco den Vorzug gegeben. Oleg Loiewski Cassini starb am 17.3.2006 in Manhasset, New York.

Der zweite Sohn Igor Graf Loiewski wurde am 20.9.1915 in Sewastopol (Krim), Russland geboren und wuchs ebenfalls in Italien auf und lebte bis 1935 in Florenz. Noch im gleichen Jahr immigrierte er in die USA. Auch sein Name machte die gleiche Verwandlung mit wie es schon bei seinem älteren Bruder beschrieben wurde – er nannte sich nach seiner Einbürgerung Igor Cassini.

Er wurde bekannt als Kolumnist unter dem Schriftstellernamen „Cholly Knickerbocker“ und war beim Washington Times-Herald und später beim New York Journal-American.

Igor Loiewski (Ghighi) Cassini war fünfmal verheiratet. Aus der zweiten Ehe stammt eine Tochter und aus der dritten Ehe ein Sohn. Igor Cassini starb am 5.1.2002 in New York.

Weitere Informationen im Internet, z. B. Wikipedia

Frühste Erwähnungen: Die Pomian von Lojewo (Pomianów z Łojewa)

Die älteste urkundliche Erwähnung unseres Namens stammt aus dem 13. Jahrhundert:

Jarosław z Łojewa, (verdeutscht Jaroslaus von Lojewo), erwähnt 1268 in einem Dokument des Herzogs Ziemomysl von Kujawien als Untertruchses von Inowrocław. 1282 bis 1292 und 1294 Wojewode von Inowrocław. In lateinischen Dokumenten von 1288 und 1307 als Comite Jaroslaus, Palatin von Wladizlau bezeichnet. Er besaß einen Teil des Dorfes Łojewo im Kreis Inowrocław.

Er war wahrscheinlich der Sohn des Andrzej ze Służewa, des Wappenstammes Pomian. Die Mutter des Jarosław, die namentlich nicht genannt wird, stammt aus Łojewo und siegelte mit dem Wappen Łabędż. Nach Kunikowski soll sie die Schwester des Konstantyn, dem Repräsentanten der Łojew’schen Łabędż, gewesen sein. Sie ist sicher eine Nachfahrin des berühmten Palatin Piotr Włostowic (1080-1153), der als der Ahnherr der Łabędż gilt. Zu den Włostow´schen Gütern zählten Piotrków, Włostowo und Łojewo. Diese Güter bilden ein Dreieck um den Goplo-See, in dessen Brennpunkt etwa Kruszwica liegt. (Kollegiatakruszwica, Wikipedia – Piotr Włostowic).

Es ist nicht ganz sicher, ob Jarosław z Łojewa dem Wappenstamm Pomian oder eher dem Wappenstamm Łabędż angehörte (Karczewska, Szybkowski).

pomian labedz

aus: Leszczyc, Tafel 65 und 49

Sein Sohn, der Junker Włodzimierz z Łojewa, verkaufte 1302 einen Teil von Swinic und 1307 Wtelno im Bromberger Gebiet an den Abt von Byszewo. Włodzimierz z Łojewa wird in den Dokumenten des Herzogs Leszek von Kujawien bis 1314 erwähnt. (Boniecki, Karczewska).

In den lateinischen Dokumenten des Pommerellischen Urkundenbuchs von M. Perlbach wird Włodzimierz z Łojewa 1302 und 1307 Vlodimirus de Loyow genannt. Die beiden Urkunden, die in Inowrocław und Włocławek ausgestellt wurden, deuteten darauf hin, dass es sich hier um Łojewo, Kreis Inowrocław (Hohensalza), als Herkunftsort handeln müßte. Das war lange Zeit nicht sicher, da Łojewo schon früh in der Hand eines Klosters war. Erst durch die neusten Forschungsergebnissen von Joanna Karczewska konnte bestätigt werden, daß Łojewo ein geteilter Besitz war.

Włodzimierz z Łojewa wird 1311 als Ehemann der Katarzyna, Tochter des Pakosław z Bąkowa, aus der Familie Awdanców (Abdank),  erwähnt. (Karczewska)

Stanisław z Łojewa war der letzte Besitzer eines Teils des Dorfes Łojewo. Sicher vor 1354 konfiszierte Herzog Władysław Biały dessen Anteil. (Karczewska)

Das Dorf Łojewo, wurde bereits 1193 in einer Bulle des Papstes Coelestin III. als „Loiovo“ erwähnt. 1215 bekam der Bischof zu Włocławek den Zehnten von Łojewo. Bestimmt war ein Teil dieses Dorfes schon 1282 Eigentum des Prämonstratenser-Klosters in Strzelno. Es stand unter der weltlichen Verwaltung eines Probstes.  Erst 1592 vertauscht das Kloster Strzelno sein Gut Łojewo gegen drei dem Wojciech Niemojewski gehörende Güter ein. Das Gut war bis 1849 eine königliche Domäne.

Ob sich ein Stamm Łojewski aus diesen Anfängen aus Łojewo entwickelt hat, konnte noch nicht nachgewiesen werden.

Verzeichnis

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Chamier-Glisczinski, Hans Harry: Über Adelsnamen aus zwei Wörtern im Königlichen Preußen. In: Altpreußische Geschlechterkunde, Blätter des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen. 36. Jahrgang, Band 18, Seite 143-145, Hamburg 1988

Chrzanowski-Nowina, Wladyslaw: Herbarz Szlachty Polskiej. Bonn und Luxemburg 1982

Ciechanowicz, Jan: Rody Rycerskie Wielkiego Ksiestwa Litewskiego. Band 6, Fosze 2006

Estreicher, Karol: Bibliografia Polska.
Band 15 d. Sammlung III. Abtheilung, Band IV. Krakòw 1897
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Gajl, Tadeusz: Indeks Nazwisk – Herby szacheckie Rzeczypospolitej Obojga Narodow – L. In: http://ornatowski.com/indeks/herbyszlacheckie_II.htm

Giedroyć, Franciszek: Zródla biograficzno-biblografiozne do Dziejów w Dawnej Polsce. Warszawa 1911

Gothaisches Genealogisches Taschenbuch (GGT): – der uradeligen Häuser, Gotha 1906; – der briefadeligen Häuser, Gotha 1912

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Sinapius, Johannes: Des schlesischen Adels anderer Theil oder Fortsetzung schlesischer Curiositäten, darinnen die gräfilichen, freyherrlichen und adelichen Geschlechter …. Leipzig und Breslau 1728

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Uruski, Seweryn Graf: Rodzina. Herbarz Szlachty Polskiej. Band 9, Warszawa 1912

Wittyg, Wiktor: Nieznana Szlachta Polska i jej Herby. Kraków 1908

Wittyg, Wiktor: Wypisy Heraldyczne z Ksiąg Poborowych Województwa Podolskiego z Lat 1563-1565. Kraków 1908

Wyrostek, Ludwik: Ród Dragów-Sasów na Węgrzech i Rusi- Halickiej. Kraków 1932

Zedlitz-Neukirch, Freiherr Leopold v.: Neues Preussisches Adelslexicon. 5 Bände, Leipzig 1839 u. 2. Supplement zur 1. und 2. Ausgabe, Leipzig 1843

Zernicki-Szeliga, Emilian v.: Der Polnische Adel. 2 Bände. Hamburg 1900

Zernicki-Szeliga, Emilian v.: Die Polnischen Stammwappen, ihre Geschichte und ihre Sagen. Hamburg 1904

Łajewski, Łojewski und Łojowski im Grossherzogtum Litauen

Łajewski bzw. Łojewski in Samogitien:

Anton Łajewski, Stamm Samson, Sohn des Jan Chryzostomus und Enkel des Wojciech Łajewski legitimierte sich 1839 im Kaiserreich (Rußland); aufgezeichnet im Buch des Adels des Gouvernements Kowno (Kaunas).

Marcyanny Łajewski, Tochter des Stefan Łajewski, war 1882 Erbherrin des Gutes Bolsi-Miekiszki im Gouvernement Kowno (Uruski, Bd. 9, S. 245).

Bolsie, ein Landgut im Kreis Szawle (Schaulen), Kirchspiel Trysz (Tryskiai), liegt am rechten Ufer des Wirwit und am Weg, der von Telsche (Telsiai) durch Trysz nach Mitawe (Mitau) führt. Ist Eigentum der Łojewski [nicht Łajewski!] (Sulimierski, Bd. 1, S. 302).

 

Łajewski, Wappen Samson:

Dorf Mejłuny (1817-1830) – Kirchspiel Kiernowska; Landsitz Wierszabole (1850), Dorf Zelańce (1880) – Kirchspiel Mejszagolska; Wilna 1831-1841. (Malewski, S. 626)

 

Łojewski, Wappen Radwan:

1810 im Dorf Wiciuny, Kirchspiel Kiernowska; Wilna 1832-1836. (Malewski, S. 630)

 

Łojowski:

Dieses Geschlecht bildete sich sicherlich allein aus dem Stamm der Łojewski. Es verwendete die Wappen Belina und das geänderte Radwan.

Ein Teil der Łojowski germanisierte sich und schon im 16. Jahrhundert schrieben sie sich „von Logau“
Aus den Namen Łajewski bzw. Łojowski entwickelte sich die litauischen Namen „Laievskis“ sowie „Lajauskas“ (Ciechanowicz, S. 48 und 64).

Biographien

„Selbstbiographie des Husarenobersten von ……ky oder: meine militairische Laufbahn im Dienste Friedrich des Einzigen“. Aus dessen hinterlassenen Papieren herausgegeben. Leipzig 1843, 2 Bände.

Diese Quelle, nennen der Militärhistoriker Curt Jany in „Geschichte der Preußischen Armee“, 2. Band, Die Armee Friedrich des Großen, Osnabrück 1967, S. 111, 452 und 528 sowie Christopher Duffy in „Friedrich der Große“, Augsburg 1994, S. 210, 264, 265 und 492. Duffy nennt als Autoren „J. G. Lojewsky“, während Jany nur „v. Lojewsky“ angibt.

Gneomar Ernst von Natzmer erwähnt in seinem 1870 in Hannover erschienen Buch „George Christoph von Natzmer, Chef der weißen Husaren“, einen Offizier von Lojewski, dem späteren „Veteran“ des Regiments, „dessen Tagebuch wir manche Mitteilung verdanken“ (S. 92).

Interessant ist, dass die zahlreichen Textteile, die zitiert wurden, sich in der “ Selbstbiographie des von ……ky“ wiederfinden lassen! Allerdings ist bei von Natzmer von einem „Veteran“ oder einem „alten Husaren“ die Rede und erst gegen Ende des Buches wird verraten, dass sich dahinter der Offizier von Lojewski verbirgt (S. 37, 59, 63, 64, 74, 92). Es ist schwierig zu entscheiden, ob Gneomar Ernst von Natzmer das originale Tagebuch vorlag oder ob er bereits die 27 Jahre zuvor erschienene „Selbstbiographie des von ……ky“ benutzte.

Schon der Titel der „Selbstbiographie“ weist auf den anonym bleibenden Autor hin. Das setzt sich im Inhalt insofern fort, dass Daten, die Rückschlüsse auf die eigene Person und Herkunft zulassen, vermieden werden. Das Städtchen, aus dem er stammt, wird nur mit W… angegeben. Das beschriebene Thologiestudium in Jena, welches er im Frühjahr 1737 beginnt und wo er seinen späteren Freund, den Jurastudenten August Karl von Natzmer kennenlernt, läßt auch keine weiteren Rückschlüsse zu. Weder von Lojewski noch von Natzmer können in den Matrikeln der Universität Jena bestätigt werden.

Erwähnt werden jedoch Joh[ann] Frider[icus] de Loheffsky [wohl richtig Lojeffsky] am 15.12.1716 in den Matrikeln der  Universität zu Wittenberg, ohne Angabe seiner Herkunft und seines Studienfaches (Juntke, S. 281), der Jurastudent Carl Fried[rich] de Natzmer am 24.7.1737 in den Matrikeln der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg (Preuß, S. 161).

Eigenartig fand ich, dass nur die Beförderung des von ……ky zum Premierlieutenant mit den tatsächlichen Daten eines von Lojewski übereinstimmen!

Um einen Überblick zu bekommen werden alle biographischen Daten der „Selbstbiographie“ aufgeführt:

NN. von ……ky, Feldwebel der Grenadier-Garde Wilhelm I. in Potsdam, machte 1715 den Feldzug in Pommern und auf Rügen, wie auch die Belagerung von Stralsund mit, wurde dienstunfähig durch einen Armbruch infolge einer Feuersbrunst in der Garnison und war später Obereinnehmer in dem Städtchen W…; dort gestorben 1734, die Ehefrau starb 1726 ebd.; weitere Kinder: eine Tochter, 2 Jahre älter als Fritz von ……ky.

Fritz von ……ky, geboren (1717 bzw. 1720) in dem Städtchen W…, nicht sehr entfernt von der Provinzhauptstadt, welche in einem der Staaten Wilhelm I. lag, ev. (Er hatte am Reminiscere, d.h. dem 2. Fastensonntag 1741 – das war der 26.2.1741 – seinen 24. Geburtstag bzw. er war nach der Schlacht bei Kunersdorf 1759 39 Jahre alt. Die Sterbejahre der Eltern beziehen sich auf das Geburtsjahr 1720). Theologiestudium von 1737 bis Ostern 1741 in Jena. 1741 Einstellung als Volontair bei den Natzmer-Ulanen; trägt Ende Sommer 1741 die Uniform eines Unteroffiziers; nahm an allen drei Schlesischen Kriegen teil; Seconde-Lieutenant nach dem Scharmützel bei Olbendorf in Schlesien (7.6.1742); Adjutant des Friedrich Wilhelm von Seydlitz, nachdem dieser zum Major befördert (28.7.1745) und gleichzeitig Kommandeur des II. Bataillons wurde; lt. Rangliste nach dem Frieden zu Dresden (25.12.1745) Premier-Lieutenant geworden; Kommandeur der Leibesescadron von Anfang 1748 bis November 1756; Mitte Juni 1748 Beförderung zum Stabs-Rittmeister durch Friedrich II.; November 1756 Escadronchef; nach der Schlacht bei Leuthen (5.12.1757), also Ende 1757 bzw. Anfang 1758, Beförderung zum Major im Winterquartier Langenwaltersdorf – das Patent wurde durch von Seydlitz überreicht; verwundet in der Schlacht bei Hochkirch (14.10.1758) durch Säbelhieb über das Gesicht und Pistolenkugel in die Brust; seit Anfang 1759 Kommandeur des 2. Bataillons; nach der Schlacht bei Kunersdorf (12.8.1759) Reitunfall – invalide infolge zerbrochener Hüfte; ehrenvoller Abschied als Oberst mit 800 Taler Pension und dem Orden „pour le mérite“, überreicht durch Oberst von Dingelstedt; lebte ab Mai 1762 auf einem Gut seines Freundes v. F…, innerhalb einer Tagesreise von Stepenitz in Pommern entfernt und an einem See gelegen. Sein Lebensgemälde verfasste er 1784, aus dem hervorgeht, dass er unverheiratet war. Eine unerfüllte Liebe zu einer polnischen Adligen, namens Lodoiska, der früheren Braut des polnischen Fürsten Casimir Sulkowsky, die in der ersten Hälfte 1759 anscheinend im Kloster Lubin (26 nordöstlich von Lissa) starb, durchzieht die Selbstbiographie. Fritz von ……ky starb 1796.

Obiges Bild aus Friedrich Krippenstapel: Die Preußischen Husaren. Berlin 1883, Reprint Wolfenbüttel 2009, Seite 69. Es zeigt anschaulich die Uniform des Husaren-Regiments Nr. 4.  Es ist nicht Friedrich Wilhelm v. Seydlitz abgebildet, der 1743 bis 1752 im Regiment stand, denn die „Schnur-Uniform“ für Offiziere kam erst im Siebenjährigen Krieg auf. Es handelt sich hier um Bogislav Leonhard v. Seydlitz (1734-1776), der bis zum letzten Datum im gleichen Regiment stand. vgl. H. Bleckwenn: Die Uniformen der preussischen Kavallerie, Husaren und Lanzenreiter 1753-1786. Osnabrück 1979, Husarenregiment 4 (H 4), Tafel B.

Der Offizier von Lojewsky, auf den sich diese Biographie beziehen soll, hatte nach den zur Verfügung stehenden Unterlagen eine abweichende Laufbahn:

Jakob Anton von Lojewsky, Prädikat „Generosus Nobilis“, geboren (1718) nach seiner Sterbeanzeige; war 39 Dienstjahre im Husarenregiment (Nr. 4): d.h. Diensteintritt 1741; lt. Kabinettsorder vom 6. Oktober 1744 wurde die Ernennung des Fahnenjunkers Lojewsky zum Kornet ausgesprochen; 1750 erwähnt als Taufpate im Rang eines (Seconde-) Lieutenants; 1753 Premier-Lieutenant; bei Kunersdorf (12.8.1759) als Stabs-Rittmeister verwundet; am 26.5.1762 erwähnt als Rittmeister mit seiner 200 Pferde starken Besatzungstruppe in Grimma/Sachsen (Kessel, S. 738, 986); am 28.3.1763 befördert zum kgl. pr. Major der Armee (Das Regiment gehörte zur Armeegruppe des Königs); seit 15.9.1770 Kommandeur des Husaren-Regiments Nr. 4. Verleihung des Ordens „pour le mérite“ am 8.9.1775 (Verleihung Nr. 717 dieses Ordens durch Friedrich dem Großen). Abgabe des Kommandos im November 1779; der Abschied wurde ihm im September 1780 bewilligt.

Jakob Anton von Lojewsky war mit Maria Magdalena, geb. Raschke, verheiratet. Er wurde als Major mit ihr zusammen als Taufpaten am 8.1.1772 in Militsch erwähnt, bzw. sie wurde als Taufpatin und Großmutter anläßlich der Taufe ihres Enkelkindes am 13.6.1794 in Oels erwähnt. Es ist fraglich, ob Jakob Anton v. L. vor der Geburt seines Sohnes Carl Jakob Anton Adalbert (1750) als Leutnant eine Heiratserlaubnis erhielt, da Friedrich II. „keinem Officier, subaltern und Rittmeister, bey die Husaren erlaube zu heiraten, weyl sie immer die Weiber im Felde mitschleppen“.

Jakob Anton von Lojewski starb am 22.3.1793 in Gr. Wartenberg im 75. Lebensjahr.

Der Herausgeber hat anscheinend Daten von anderen Offizieren des Husarenregiments in die Person von ……ky hineinkonstruiert:

Karl von Podgurski,  war 1741 Sekondelieutenant im Natzmerschen Husarenregiment (Nr. 4); er wurde wie von ……ky 1748 Rittmeister und 1757 Major. 1770 als Oberst Chef des gleichen Regiments und 1775 Generalmajor; erhielt den Orden „pour le mérite“ am 8.9.1775 zusammen mit Jakob Anton von Lojewsky.

Daniel Friedrich von Lossow kam 1742 in das Natzmersche Husarenregiment (Nr. 4) und ging 1758 als Rittmeister zum Husarenregiment Nr. 3; er war Schüler und Freund von Friedrich Wilhelm von Seydlitz und bei dessen Schwadron in Trebnitz (wie von ……ky). von Lossow erhielt am 2.11.1759 den Orden „pour le mérite“ (das gleiche Jahr wie von ……ky) und hatte 1773 einen Zusammenstoß mit dem Fürsten Sulkowsky, der ihm eine Forderung schickte (von ……ky hatte ein Duell mit Casimir Sulkowski während der Remonte [Pferdebeschaffung] in Skalat/Ukraine). Daniel Friedrich von Lossow wurde am 21.5.1781 Generallieutenant.

Alexander Gottlob Bogislav von Seydlitz-Kurzbach, der bis 1747 im Husarenregiment Nr. 4 gewesen ist, wurde „1759 wegen lang anhaltender Krankheit, in Folge eines Sturzes vom Pferde, auf sein wiederholtes Gesuch den Abschied mit Pension [von 500 Talern als Generalmajor!] bekam“ und 1782 in Greifenberg in Pommern [!] gestorben ist „im 82 Jahre seines Alters, nachdem er von 1741 bis 1759 [!] in den Schlesischen Kriegen mit Vorzug gedienet hatte“. Er war unverheiratet [!].

Die „Selbstbiographie des Husaren-Obersten von ……ky oder: meine militairischen Laufbahn im Dienste Friedrich des Einzigen“ wird 1934 in überarbeiteter Form neu aufgelegt, allerdings mit gändertem Titel:

„Und setzet Ihr nicht das Leben ein. Meine Erlebnisse als Reiteroffizier unter dem Großen König in den Jahren 1741-1759“ von Jakob Anton Friedrich Logan-Logejus. Bearbeitet und herausgegeben von einem deutschen Offizier, veröffentlich 1934, gekürzte Ausgabe, Verlag Wilh. Gottl. Korn, Breslau

Die zweite durchgesehene Auflage erschien unter dem Titel:

Jakob Anton Friedrich Logan-Logejus: „Meine Erlebnisse als Reiteroffizier unter dem großen König in den Jahren 1741-1759“. Bearbeitet und herausgegeben von einem deutschen Offizier, veröffentlicht 1934, gekürzte Ausgabe, Verlag Wilhelm Gottl. Korn, Breslau.

Im  korrigierten Vorwort des Buches der 2. Auflage wird folgendes mitgeteilt: „Der Kriegs- und Domänenrat Johann Friedrich Wilhelm Schütz erwarb 1803 das Beeskower Rittergut Kummerow von der Witwe des preußischen Generals August von Droessel, der mit der Familie Schütz befreundet und mit vielen in Pommern angesessenen Familien verwandt gewesen war. Da Schütz auch die gesamte Habe des Generals erwarb und von ihr unter anderem das Schreibmöbel gemeinsam mit den Blättern der 1783/84 entstandenen, die Erlebnisse schildernden Handschrift vererbte, so darf – achtet man die Familienüberlieferung – gefolgert werden, daß durch den Gutskauf auch die dieser Veröffentlichung zu Grunde liegende Handschrift in Schützschen Besitz kam.“

„Da es an der Zeit ist, die Blicke des deutschen Volkes auch auf Männer hinzulenken, die – in der Öffentlichkeit unbekannt – ebenfalls zu ihrem Teil mithalfen, Preußen-Deutschland entstehen zu lassen, so hielt es der Herausgeber für seine Pflicht, diese wertvolle geistige Hinterlassenschaft eines vorbildlichen Vertreters des Preußentums und eines mustergültigen Sohnes seines Volkes nicht in der Abgeschlossenheit eines alten Sekretärs ruhen zu lassen“.

Im Klappentext der kartonierten, 2. Auflage, wird begründet, weshalb gerade jetzt diese alten Tagebuchblätter eines friederizianischen Reiteroffiziers, die fast 150 Jahre in einem Sekretär ruhten, herausgegeben werden: „Weil aus ihnen eine Persönlichkeit von solch unbedingter Sicherheit, solch männlich-soldatischer Haltung und demütig-stolzen Glauben spricht, weil dieser Offizier das ewige Preußentum so rein verkörpert, daß er gerade uns heute wieder zum Vorbild wird“.

Vergleicht man die beiden Bücher von 1843 und 1934, so ist festzustellen, dass diese sich nur wenig unterscheiden. In der neueren Variante erscheinen die Kapitel z. T. in einer anderen Reihenfolge; es gibt  jetzt einen Großvater, der Ratsschreiber in Preußen war; die Mutter stammt jetzt aus dem Jülischen; die Schwester hat jetzt einen Namen: Caroline; der Autor  wird von seiner Großmutter nicht mehr „Fritz“, sondern nur noch „Junge“ genannt;  der Vater des Autors bricht sich den Arm statt durch eine Feuersbrunst nun durch Glatteis; dem Geburtsstädtchen des Autors ist nicht einmal das W… geblieben; die Geliebte Lodoiska heißt nun Lodoviska; die religiöse Einstellung des Offiziers wird stärker betont. Nach fast 90 Jahren ist natürlich auch die sprachliche Form etwas verändert und das Buch ist besser in Abschnitte gegliedert.

Im Gegensatz zu der 1843  anonym gehaltenen Ausgabe ist die 1934er Version so angelegt, dass man den Eindruck gewinnt, bei Logan-Logejus handle es sich um eine historische Person.

Zwar wird auch in der früheren Version der Vater des Autoren beschrieben, doch in der neueren bekommt dieser durch das Vorwort zur zweiten Auflage eine konkrete Gestalt:

„Wie Julius Haeckel in seinem Quellenwerk „Die Potsdamer Riesengarde (1713-1740)“, im Verlag der Gropius´schen Hofbuchhandlung in Potsdam erschienen, anführt, hat im Regiment zu Fuß Cronprintz, und zwar in der Compagnie des Obristlieutenants von Rinsch laut der Kabinetts-Registratur König Friedrich Wilhelm I. enthalten gewesenen Rangier-Rolle vom 31. Juli 1708 (Geh. Staatsarchiv Rep. 96) ein mit achtmonatiger Dienstzeit verzeichneter Sergeant Johann Gottlieb Logesius gedient. Aus der ungewöhnlich kurzen Dienstzeit ist zu folgern, daß dieser junge Mann zuverlässige charakterliche Eigenschaften besaß, gut lesen, schreiben und rechnen konnte, auch anstellig war. Es darf nunmehr gefolgert werden, daß dieser Sergeant später zum Kompagnie-Feldwebel aufrückte und der Vater des Verfassers der Erinnerungen wurde, weiterhin, daß eine, oft genug auch bei anderen Familien-Namen feststellbare, Silbenabschleifung stattgefunden hat“.

So begründet der Herausgeber die Entwicklung des Namens „Logesius“ zu „Logan-Logejus“.

Schon Dr. Herbert Lehmann, der das westpreußische Geschlecht Logan genealogisch bearbeitete, konnte die Daten des J.A.F. Logan-Logejus nicht einordnen und stellte fest: „In den Generalstabsakten des siebenjährigen Krieges kommt der Name Logan-Logejus nicht vor, dagegen stimmen alle Daten, selbst die Vornamen, mit einem v. Lojewski überein“. (Archiv ostdeutscher Familienforscher, Band 7, 1959-63, S. 105)

Dass es sich nicht um eine völlige Übereinstimmung von Jakob Anton Friedrich Logan-Logejus mit Jakob Anton von Lojewski handelt, wurde bereits festgestellt. Allerdings lassen sich aus den Beschreibungen der militärischen Ereignisse in den Jahren 1741-1759 durchaus die Person des Offiziers von Lojewski herauslesen, trotz aller Ergänzungen durch berühmt gewordene Mitglieder des Husarenregiments Nr. 4.

Während  in der 1843er Version die Verschleierung des Autoren betrieben wurde, soll anscheinend in der 1934er Version eine reale Person hervorgehoben werden.

Schon der Kauf des Gutes Kummerow soll beschreiben, woher die handschriftlichen Blätter stammen.

Hier handelt es sich um einen tatsächlich stattgefundenen Kauf: Cummerow im Kreis Lübben befand sich bis 1803 in der Hand der Familie von Drössel, auch von der Drössel, Dressel, Drösseler (Kneschke, Band 2, S. 582). Ob jedoch auch die Tagebuchblätter hier ihren Besitzer wechselten, sei dahin gestellt.

Käufer war anscheinend der 1803 nobilitierte (Christian) Wilhelm von  Schütz (1776-1847), der 1809-1811 als Landrat des Kreises Beeskow/Storkow wirkte und während dieser Zeit auf dem Gut Kummerow lebte. Wilhelm von Schütz, gen. Schütz-Lacrimas, Dramatiker, Lyriker, Publizist, Herausgeber von Casanovas Memoiren; übersetzte die Lehninschen Weissagungen usw. Er hinterließ ein enormes Schrifttum.

Sollte er der nicht genannte Herausgeber der Tagebuchblätter des Jakob Anton von Lojewsky sein?

In das romantische Schriftum von Schütz passt durchaus der Roman von Caroline Baronin de la Motte Fouqué, geb. von Briest: „Lodoiska und ihre Tochter“, Leipzig 1820 oder die Oper „Lodoiska“ von Luigi Cherubini (1760-1842), Uraufführung 1791 in Paris; erste Aufführungen in Dresden 1801, in Wien 1802, in Weimar 1805, in München 1813. Dieses, nur um deutlich zu machen, dass der Name Lodoiska zu dieser Zeit durchaus in Mode war.

Das Buch „Selbstbiographie des Husarenobersten von ……ky“ gehört zu den drei anonymen Schriften über Friedrich den Großen und sein Heer, deren Verfasser der Militärhistoriker Curt Jany (1867-1945) mit außerordentlich glücklicher Methodik ermittelt hat. Diese sind in Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte (1925), 37. Band – 2. Hälfte, Seite 300 – 308 beschrieben.

Zur „Selbstbiographie des Husarenobersten von ……ky“ schreibt Jany folgendes:

„Das Buch gibt merkwürdige Rätsel auf, und die scheinbare Unmöglichkeit, seinen Verfasser zu bestimmen, hat ein erklärliches Mißtrauen gegen den Inhalt, wohl gar die Ansicht hervorgerufen, es handle sich um eine Mystifikation, wie wir eine solche weiterhin kennen lernen werden. Dem ist nicht so, und es ist zu bedauern, daß diese wertvolle Geschichtsquelle aus dem beregten Grunde nur wenig Beachtung gefunden hat. Daß freilich die Schrift nicht in ihrer ursprünglichen Form vorliegt, sondern eine moderne Überarbeitung erfahren hat, verrät sofort die literarischgeglättete, mitunter allzu schwunghafte Sprache. Das ist nicht das holprige Deutsch eines Husarenoffiziers des Alten Fritz.

Nach den eigenen Angaben des Buches ist ……ky, nachdem er von 1737 ab in Jena Theologie studiert hatte, im Jahre 1741 als Unteroffizier in das damals errichtete Natzmersche Regiment Ulanen eingetreten, das 1743 zueinem Husaren-Regiment (Nr. 4 der alten Stammlisten) umgewandelt wurde, hat, bald zum Offizier befördert, bei diesem die drei Schlesischen Kriege mitgemacht, bis er nach der Schlacht von Kunersdorf infolge eines unglücklichen Sturzes mit dem Pferde invalide wurde und abgehen mußte. Dabei soll er – etwas merkwürdig – nicht nur den Rang als Oberst, sondern auch den Orden pour le mérite erhalten haben. Im Jahre 1784 habe er sein Lebensgemälde beschrieben und sei 1796 gestorben.

Die Zahl der Offiziere des weißen Husarenregiments, deren Name auf  ky endigte, ist groß, aber darunter sind natürlich nur wenige, die 20 oder mehr Jahre diesem Regiment angehört und alle drei Schlesischen Kriege bei ihm mitgemacht haben. Eine Nachprüfung ihrer Personalien auf Grund der Akten, besonders der Geheimen Kriegskanzlei, ergibt, daß die oben mitgeteilen Angaben auf keinen zu passen scheinen. Karl v. Podjurski, auf den man geraten hat, ist Kommandeur, 1770 Chef des Regiments geworden und 1781 in dieser Stellung als aktiver Generalmajor gestorben. Jakob Anton v. Lojewsky ist als Major und Kommandeur desselben Regiments erst 1780 abgegangen. Major Albrecht v. Husarzewski ist erst im April 1763 dimittiert worden, noch aus dem Feldzuge 1762 liegt ein ganzes Paket von ihm erstatteter Rapporte im Nachlasse des Prinzen Heinrich vor. Andreas Mieskowsky de Mirow ist als Rittmeister in einem Gefecht bei Köben tötlich verwundet worden. Eine Ausdehnung der Untersuchung auf die übrigen Offiziere des Regiments, deren Namen zwar nicht die vielleicht erdichtete Endsilbe  ky zeigt, die aber 1759/60 ausgeschieden sind, zeigte, daß auch keiner von ihnen in Frage kommt. Somit scheint nur eine Erklärung übrig zu bleiben: die „Selbstbiographie“ kann nur ein Bruchstück der wirklichen Dienstlaufbahn geben, sei es, daß das Manuskript mit dem Jahre 1759 abbrach, oder – was ich für wahrscheinlich halte – daß es aus literarischen oder buchhändlerischen Gründen gewaltsam gekürzt wurde.  Die letzten Jahre des Krieges boten wenig Erzählenswertes. Das Regiment nahm 1760 an der Schlacht bei Torgau mit Ausnahme eines Kommandos von 200 Pferden nicht teil, es war auch 1762 nicht an der Schlacht bei Freiberg, der Rest war Kleinkrieg. Nehmen wir einmal diese Vermutung an, so fällt damit das Hindernis, daß die vorstehend aufgeführten Offiziere alle noch, teilweise viele Jahre lang, nach 1759 im Dienste gewesen sind.

Podjursky aber, der 1781 verstorbene General, kann trotzdem nicht der Verfasser sein, da als Todesjahr 1796 bestimmt angegeben ist. Überdies wird er in dem Werke wiederholt namentlich genannt, z.B. (Band) I, S. 74 ff.: „Podjursky, der als Premierlieutenant unsere Eskadron kommandierte, ein geborener Pole“, dessen Charaktereigenschaften dann rühmend hervorgehoben werden.

Husarzewsky kann es auch nicht sein, denn er hatte vor seinem 1741 erfolgten Eintritt in das Regiment Ulanen schon zwei Jahre in der polnischen Kronarmee gedient, was sich mit der Jugendgeschichte der „Selbstbiographie nicht vereinigen läßt.

Gegen Lojewsky dagegen besteht kein Einwand, sofern man nur die angebliche Verabschiedung von 1759, die den Abschluß des Buches begründen soll, als Erfindung des Herausgebers annehmen will. Es ist richtig, daß Lojewsky den Orden pour le mérite erhalten hat, den ihm der Herausgeber bei seiner Verabschiedung zuteil werden läßt. Er wurde ihm im Herbst 1775, als er Kommandeur des Regiments Podjursky war, verliehen. Seine Beförderung zum Obersten ist aus den Akten der Kriegskanzlei nicht nachzuweisen, es ist aber wohl möglich, daß ihm dieser Rang, nachdem er 39 Dienstjahre und vier Kriege durchgemacht hatte und 17 Jahre lang (seit 1763 !) Major gewesen war, nachträglich verliehen worden ist. Die Überspringung des Oberstlieutenantsgrades war bei solchen Gnadenerweisen nichts Ungewöhnliches. Sonach würde die Beförderung zum Obersten als auch die Ordensverleihung in dem Buche lediglich der erdichteten Verabschiedung von 1759 sogleich als „versöhnender Abschluß“ angehängt, aber nicht unwahr sein, und der Titel: „Selbstbiographie des Husaren-Obersten v. Lojewsky“ (die sechs Punkte passen zu dem Namen) zu Recht bestehen.

Sollte sich aus der Matrikel der Universität Jena feststellen lassen, daß dort in der Tat im Jahre 1737 ein stud. theol. Jacob Anton v. Lojewsky inskribiert worden ist, so könnte die, wie ich zugebe, oben nur auf mehr negative Gründe gestützte Ausführung als positiv erwiesen gelten. Die hauptsächliche Begründung für die vorgeragene Annahme über den Verfasser aber liegt in dem Inhalt des Werkes. Daß sich bei einer erst nach Jahrzehnten eines bewegten Soldatenlebens niedergeschriebenen Selbstbiographie kleinere Irrtümer, z. B. in der Zeitfolge, in Orts- und Personennamen vorfinden, ist begreiflich, und solche haben sich denn auch besonders in die teilweise sehr zusammengedrängte Schilderung der frühesten Zeit – der Feldzug von 1742 wird fast ganz übergangen – eingeschlichen. An die Schilderung des ersten mißglückten Gefechts der Lanzenreiter bei Olbendorf (7. Juni 1741) schließt sich sogleich die Umwandlung der Ulanen in ein Husaren-Regiment, sie erfolgte aber erst 1743. Hierbei will der Verfasser Lieutenant geworden sein, aber die Ernennung des Fahnjunkers Lojewsky zum Kornet wurde erst duch Kabinetsorder vom 6. Oktober 1744 ausgesprochen.

Im ganzen jedoch erweisen sich seine Angaben über die Offiziere des Regiments, mit denen er zusammen gedient hat, z. B. Seydlitz, als zutreffend, seine Schilderungen der Kriegsereignisse auch da, wo sie sich nicht ausdrücklich anderweit bstätigen lassen, als innerlich glaubwürdig und wahrscheinlich, so daß kein Zweifel an der Echtheit der ursprüglichen Niederschrift bestehen kann. Einzelne Verunstaltungen sind sicherlich auf den Herausgeber zurückzuführen, z. B. der angebliche Einzug des Ulanen-Regiments in Berlin 1741, wo es niemals war. Statt „Berlin“ stand in der Urschrift wahrscheinlich „Breslau“. Das Breslauische Tagebuch von Steinberger beschreibt das Einreiten der fremdartigen Reiterschar ausführlich. Als besonders interessant sind hervorzuheben die Beschreibungen des Rückzuges aus Böhmen 1744, der Schlachten bei Hohenfriedberg, Prag, Leuthen, Hochkirch, Kay und Kunersdorf.“

Curt Jany äußert sich gleich nach dem Erscheinen des Buches „Jakob Anton Friedrich Logan-Logejus: Und setzet Ihr nicht das Leben ein – Meine Erlebnisse als Reiteroffizier unter dem Großen König in den Jahren 1741-1759. Gekürzte Ausgabe. Verlag Wilh. Gottl.  Korn, Breslau 1934,  kritisch in Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte (1934), 46. Band – 2. Hälfte, Seite 412-413:

„Moderne, zum Teil willkürliche Überarbeitung der 1843 in Leipzig erschienenen „Selbstbiographie des Husarenobersten von ……ky.“ Im 37. Bande der Forschungen habe ich wahrscheinlich zu machen gesucht, daß dieser Halbroman auf einer echten Grundlage beruht, und daß der Major Jakob Anton v. Lojewsky der Verfasser des ursprünglichen, nicht mehr vorhandenen in verstümmelter Form wiedergegebenen Manuskripts sein dürfte. Den dort beigebrachten Indizien hat sich noch folgender Umstand hinzufügen lassen. Nach der „Selbstbiographie“ ist der Vater des Verfassers Feldwebel in dem großen Grenadierregiment König Wilhelms I. gewesen und hat bei ihm die Belagerung von Stralsund 1715 mitgemacht. In der Kabinettsregistratur Friedrich Wilhelm I. (Geh. Staatsarchiv Rep. 96) fand sich in einer Rangierrolle der Kompagnie des Oberstleutnants v. Rinsch, des damaligen kronprinzlichen Regiments, vom 31. Juli 1708 in der Tat ein Sergeant Johann Gottlieb Logesius mit nur 8 Monaten Dienstzeit, also vermutlich ein junger Mann besserer Herkunft, der federgewandt war. Der Name Logesius kann sehr wohl eine Latinisierung von Lojewsky sein.“

Für die ab 1934 erschienen Bücher des „Logan-Logejus“ scheint Curt Jany mit seiner 1925 in den „Forschungen“ abgedruckten Buchbesprechung der „Selbstbiographie“ eine wesentliche Grundlage geschaffen zu haben. Korrekturen, wie z. B. der Einzug des Regiments nach Berlin, statt nach Breslau wurden berichtigt übernommen. Auch der von Jany angenommene Abbruch der „Selbstbiographie“ im Jahre 1759 wird wird der Anlaß sein, das Buch des „Logan-Logejus“ als gekürzte Ausgabe erscheinen zu lassen.

Der für Jany nicht so leicht zu ermittelnde Autor Jakob Anton v. Lojewsky wird 1934 von den Vornamen her übernommen und der in der „Selbstbiographie“ verwendete Vorname „Fritz“ wird als Friedrich mit daran gehängt. Der Nachname v. Lojewski ist wohl zur Zeit des Nationalsozialismus von seiner polnischen Herkunft her nicht der geeignete Name gewesen – dieser wurde latinisiert und „Logan-Logejus“ war das Ergebnis. Die Sache hatte aber einen Haken! Wie Curt Jany nach der Erstauflage des Logan-Logejus: „Und setzet ihr nicht das Leben ein – …“ feststellte, gab es tatsächlich einen Johann Gottlieb Logesius, der als Sergeant im Grenadier-Regiment von Wilhelm I. diente, denn in der Selbstbiographie wird der Vater des von ……ky als Feldwebel in diesem Regiment genannt. In der 2. überarbeiteten Auflage des Logan-Logejus wird  nun dieser Logesius im Vorwort mit verwendet und es wird erklärt, wie sich durch „Silbenabschleifung“ die Entwicklung von Logesius zu Logan-Logejus vollzog. In Wirklichkeit handelt es sich hier um zwei unterschiedliche Namen, die durch einen eigenartigen Zufall verbunden wurden – dem Vater des von ……ky, der natürlich auch schon in preußischen Diensten gestanden haben muß – und der Latinisierung des Namens Lojewski.

Die Annahme von Curt Jany, Logesius sei eine Latinisierung von Lojewski teile ich nicht. Mir sind im deutschen Sprachraum Latinisierungen von polnischen Familiennamen bekannt, jedoch keine Polonisierungen lateinischer Familiennamen. Im Grunde gehe ich davon aus, daß alle persönlichen Angaben in der „Selbstbiographie“ von 1843 Produkte des Herausgebers sind – nur die militärischen Schilderungen sind geschichtlich verwertbar.

Hier beziehe ich mich auf den oben erwähnten Gneomar Ernst von Natzmer, der in seinem 1870 erschienen Buch über George Christoph von Natzmer wesentliche Abschnitte aus den Tagebuchblättern des v. Lojewski verwendet. Hier werden nur militärische Daten und Schilderungen verwendet, keine persönlichen Angaben, wie zum Teil bei anderen Offizieren des Regiments. Gneomar Ernst von Natzmer hat auch keine Schwierigkeiten einen Autoren zu ermitteln, wie Curt Jany, sondern er kann Ranglisten, Verwundetenlisten und Beförderungen nennen, in denen v. Lojewski vorkommt. Im Vergleich zu Curt Jany scheint Gneomar Ernst von Natzmer noch die originalen Tagebuchblätter zur Verfügung gehabt zu haben.

Die einzige private Angabe, die Gneomar Ernst von Natzmer bezüglich des v. Lojewski nennt ist, daß die Gattin des Nikolaus Gustav Friedrich Leopold von Natzmer, dem älteste Sohn des Generalmajors und Chef des Husarenregiments Nr. 4, George Christoph von Natzmer, „eine v. Lojewski war, gewiß eine Angehörige des gleichnamigen Offiziers vom Natzmerschen Regimente“. (S. 103). Es handelt sich um Charlotta von Lojewski (1748-1811), einer Tochter des Jakob Anton von Lojewsky.

Die von Beginn der Dienstzeit an enge Beziehung des von ……ky bzw. Logan-Logejus mit dem Chef des Husarenregiments hat hier seinen realen Hintergrund.

In einem 2019 erschienen Buch des göttinger Professors Marian Füssel mit dem Titel „Der Preis des Ruhms: Eine Weltgeschichte des siebenjährigen Krieges, schreibt er unter den Quellen 65 und 66 folgendes:

„Die Beliebtheit von Selbstzeugnissen als Quellen für Kriegsereignisse und insbesondere den Siebenjährigen Krieg hat leider auch dazu geführt, dass fiktionale Texte unter dem Deckmantel einer Edition veröffentlich wurden und zum Teil bis heute in der Forschungsliteratur als Reverenzen gehandelt werden“.

Er nennt zwei Beispiele. Das eine betrifft die 1937 und 1946 veröffentlichten drei fiktiven Tagebücher eines britischen Schiffarztes mit Namen John Knyveton, den es nie gegeben hat [65]. Das andere handelt von der hier besprochenen Biographie:

„In Breslau erschien 1934 eine Lebensbeschreibung von Jakob Anton Friedrich Logan-Logejus unter dem Titel Meine Erlebnisse als Reiteroffizier unter dem Großen König in den Jahren 1741-1759. Auch der Autor dieses Textes hat nie existiert; es handelt sich bei diesem Werk um eine Neuausgabe eines Textes von 1843, dessen Verfasser ihn einem seinerseits konstruierten Offizier Namens Jakob Anton von Lojewsky zuschrieb [66].

Fazit: Nun ist auch der verdienstvolle Major Jakob Anton von Lojewsky der modernen Geschichtsschreibung zu Opfer gefallen. Er wurde zu einem Konstrukt. Der Verfasser des Werkes von 1843 ist nie genannt worden, sondern er ist von Curt Jany aus dem Text heraus „präpariert“ worden.

Ein Beispiel für einen Rittmeister von Lojewski, der nie existiert hat, ist der Roman „Levins Mühle“. Dieser wird im Text mehrfach erwähnt. Die Handlung spielt um 1874 im Kreis Strasburg in Westpreußen. Hauptort des Geschehens ist Neumühl, ein Dorf an einem Nebenfluß der Drewenz, 5 km nordöstlich von Gollub. Es ist zu bemerken, daß sich die Erzählung genau an die örtlichen Gegebenheiten hält.

Weiter ist auf die unmittelbare Nachbarschaft zu den Förstereien hinzuweisen, in denen Aloys von Lojewski von 1836 bis 1872 seinen Dienst ausübte [dieser war allerdings kein Rittmeister]. (Bobrowski, S. 172 f, 216 f, 290 f)

Die Erforschung der Familiengeschichte

Die ersten Impulse, mich mit der Familiengeschichte der von Lojewski zu befassen, bekam ich durch meinen Vater Dr. Dietrich von Lojewski, der 1958 eine kleine Familienchronik erstellte. Er zeichnete, neben dem eigenen Wappen „Mond und drei Sterne“ noch vier weitere in das kleine Buch, nämlich die Wappen Brochwicz, Jezierza, Radwan und Samson.

Mein Wissensdrang war spätestens Ende der 70er Jahre anhand der wenigen Überlieferungen  nicht mehr zu stillen. So startete ich eine Umfrage bei allen von Lojewski, die ich in Telefonbüchern finden konnte. Das war recht mühsam, denn ein Internet gab es noch nicht. Das Interesse, Angaben über die eigene Familie zu machen und mehr über familiäre Zusammenhänge zu erfahren, war sehr unterschiedlich. Am meisten wunderte es mich, dass die populärsten von Lojewski nur geringe Beiträge leisten konnten und zum Teil kein Interesse an der Familienforschung hatten. Es gab aber auch Glückstreffer, denn ich konnte die Forschungsunterlagen mit Originalurkunden von dem Rechtsanwalt Erich Walter Paul von Lojewski (1875-1946) von dessen Ehefrau erben, die in den 80er Jahren noch lebte. Dieser hatte bereits um 1910 geforscht. Auf diese Weise habe ich von etwa zwei Drittel aller von Lojewski, die um 1985 einen Telefonanschluß hatten, mehr oder weniger lange Stammbäume erhalten, die es nun zusammensetzen galt.

Anfänglich war es so, als wollte ich ein riesiges Puzzle mit einer geringen Anzahl an Bausteinen rekonstruieren, denn nur wenig passte zusammen. Doch im Laufe der Zeit war es durch die Auswertung diverser Kirchenbücher, Grundakten, Ranglisten, Amtsblättern etc. möglich, die eine oder andere Lücke zu schließen. Heraus kam, dass die von Lojewski, die heute in Deutschland leben, entweder aus Ostpreußen oder aus Westpreußen stammen.

Während die ostpreußischen von Lojewski mindestens seit 1557 in ihrem Bereich ansässig waren, sind es die westpreußischen von Lojewski erst seit 1813. Letztere lebten vorher in Niederschlesien, wohin sie durch die Kriege Friedrichs des Großen gekommen waren.

Inzwischen ist es sehr sicher, daß die westpreußischen von Lojewski nicht mit den ostpreußischen von Lojewski verwandt sind.

Weiter ist die Frage zu klären von welchem der acht verschiedenen polnischen Adelsgeschlechter des Namens Łojewski die deutschen von Lojewski letztendlich abstammen. Deshalb mußte die Forschung breit angelegt werden, damit auch alle Möglichkeiten erfasst werden können. Hier hat die umfangreiche polnische Adelsliteratur und die neueren polnischen Veröffentlichungen über den polnischen Adel im Internet bereits sehr gute Dienste geleistet.

von Lojewski in Preußen

Auf  preußischem Herrschaftsgebiet sind drei verschiedene von Lojewski-Geschlechter zu unterscheiden:

1. von Lojewski, Wappenstamm „Samson“ in Südpreußen (später Großherzogtum Posen) und Westpreußen

2. von Lojewski, Wappen „Mond und drei Sterne“ in Schlesien und Westpreußen

3. von Lojewski in Ostpreußen

1. von Lojewski, Wappenstamm „Samson“

Das in der preußischen Adelsliteratur erwähnte, im Großherzogtum Posen begüterte Geschlecht (siehe oben im Siebmacher-Wappenbuch), erscheint 1715 mit Franciszek  Łojewski (-1728) in Gnesen (Gniezno). Er war mit Jadwiga Ryszewska (1690-1740) verheiratet. Ihre Söhne Jakob (-1782) und Laurentius [Wawrzyniec] (1718-1792) nannten sich beide „Dzierżko de Łojew-Łojewski“. Beide huldigten Friedrich II. (dem Großen) 1772 und 1775.  Sie und ihre Nachkommen besaßen zahlreiche Güter, hauptsächlich im Raum Gnesen.

Bisher war es unklar woher dieses Geschlecht stammt und auf welchen Ursprung sich der Name „Dzierżko de Łojew-Łojewski“ bezieht. Möglicherweise löst die Inschrift auf dem Grabstein der Katarzyna Łojewska (1769-1857), eine Tochter des Jakob von Lojewski, das Rätsel, aus der hervorgeht, dass sie in der Ukraine geboren wurde. Demnach bezieht sich der Name Łojew dann nicht auf Łojewo im Kreis Inowrocław, wie lange geglaubt wurde, sondern auf Łojowce (vgl. Łojowski, Stamm Radwan).

Ein Sohn des Jakob von Lojewski, der poln. Major Marcin Łojewski oder nun Martin von Lojewski (1773-1818), besaß die Güter Swierczyn, Szymkowo, Koziary, Borowska, Igliczyna und Rutkowizna im Kreis Strasburg (heute Brodnica) in Westpreußen (vgl. von Ledebur, Plehn, S. 129/131). Martin von Lojewski war 1812 Schwadronschef polnischer Ulanen unter General Jozef Niemojewski. (Strzezek, S. 98-99)

Ein Vetter des Martin v. L., Jan Nepomuk von Lojewski, wird in den Huldigungsakten von 1815 auf seinen Gütern Stanislawowo und Klein Kreutsch (Krzycko Małe) bestätigt (vgl. von Ledebur).

Łojewski waren in Großpolen (Wojewodschaften Posen und Kalisch) zahlreich und ab 1595 urkundlich belegt. Es ist jedoch z. Zt. nicht festzustellen, ob diese nur zu einem Wappenstamm oder zu verschiedenen Wappenstämmen gehören.

 

2. von Lojewski, Wappen „Mond und drei Sterne“

Wappengeschichte

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Wappen „Mond und drei Sterne“:

Ein Gemälde des Familienwappens, das 1840 erstellt worden sein soll (oben) und als Vorlage des darunter abgebildeten und von der Symmetrie her korrigierten Wappens diente, trägt in einer Umschrift „Stamm Leliva“. In dieser Form ist das Wappen auch im Siebmacher Wappenbuch des Preußischen Adels dargestellt, das 1857/1878 erschien (unten).

Das Wappen „Leliwa“ hat jedoch nur einen Stern und einen Federbusch mit dem Wappenbild als Helmzier. In den Wappenlisten sind  keine Lojewski aufgeführt. Es gibt jedoch eine Reihe ähnlicher Wappen mit Mond und drei Sternen, die tatsächlich eine Wappenerweiterung des Wappens „Leliwa“ darstellen.

Leliwa

aus: Leszczyc, Tafel 46

Wappen dieser Art, bei denen die Sterne und auch der Mond in der Lage variieren können, werden auch „Księżyc“ (Mond) genannt. Es wird aber auch als Variante des Wappens „Sas“ (Sas albo Księżyc) beschrieben, welches meist von königlich preußischen und pomerellischen Familien geführt wird. Es dürfte erst um 1466 entstanden sein. Teilweise verdrängte es sogar ältere Wappen. Ähnlich wie heute Orden verliehen wurden, zeichnete König Kazimierz IV. in oder nach dem dreizehnjährigen Krieg (1454-1466) verdiente Mitkämpfer mit goldenen Sternen im Wappen aus.

Verschiedene Historiker behaupten, erst nach den Schlachten gegen die Türken 1620 bei Cecora und 1621 bei Choczim, bei denen sich das Aufgebot aus Pommerellen unter dem Wojewoden Gerhard Denhof (Dönhoff) und Jan Weyher durch besondere Tapferkeit auszeichnete, zum Andenken an diese glorreichen Feldzüge von Kaiser Leopold I. oder König Zygmunt III. einer großen Anzahl pommerellischer Geschlechter gestattet, dieses Wappen mit Hinzufügung des Mondes zu führen, resp. in ihre Wappen Halbmond und Sterne aufzunehmen. Es wurden diese dem alten Wappen nun in passender Weise angefügt, wodurch Mond und Sterne mehrfach verschiedene Stellung erhielten. Wurde das Wappen als selbständiges Wappen geführt, dann wurde das alte meist in den Helmschmuck gesetzt (vgl. Chamier-Glisczinski).

„Das Wappen stammt ursprünglich aus Sachsen, weshalb es auch „Sas“ genannt wird. Von dort kam es nach Ungarn, wo es ein Graf Huyd führte, der sich 1236 mit einer nicht geringen Anzahl von Rittern, die ebenfalls dieses Wappen in ihrer Kriegsfahne führten, dem russischen Fürsten Lew anschloss, mit diesem und den Lithauern im Verein Masowien verwüstete. Für seine Kriegsdienste wurde Huyd von dem Fürsten Lew mit reichen Gütern beschenkt, auch gab ihm dieser eine nahe Verwandte zur Gemahlin, worauf sich Huyd in den russischen Landen (Galizien) niederliess, die später nach Polen kamen. Huyd und seine Ritter, die ebenfalls mit Gütern bedacht waren, wurden die Stammväter vieler Familien, die das Wappen in Polen einbürgerten“ (Zernicki-Szeliga, 1904, S. 82; vgl. auch Sinapius, S. 596).

Das Wappen  „Sas“ war daher ab dem 14. Jahrhundert bereits stark in Rot-Rußland und Galizien verbreitet. Die Familien, die dieses Wappen führten, waren walachischer Abkunft [d.h. aus der Walachei] und ihre Ansiedlung erfolgte durch den polnischen König mit der Absicht, sich einen Schutz gegen die türkisch-tatarische Gefahr zu sichern. Wyrostek nennt 230 Familien, die im 14. bis 16. Jahrhundert im Städte-Fünfeck Sanok, Przemysl, Lwow, Halicz, Kołomyja ihre Wohnsitze hatten (S. 150-153 und 191).

aus: Leszczyc, Tafel 72

Es ist sicher, daß „das Wappen Sas eine riesige figurale Spannweite hat, die so groß ist, daß ein bequemer Übergang zu anderen und sogar zu mehreren Wappen möglich ist, wie zu den Wappen Drzewica, Kościesza, Leliwa, Lis, Mądrostki und evtl. Ogończyk, Szeliga, auch Trzaska“ (Wyrostek, 122).

1557 ist ein Jakub Łojowski in die polnische Kronenarmee eingetreten. Er gehörte damit zu den 62 Personen, die in der Zeit von 1529 bis 1564 in den polnischen Militärdienst traten und diese Gruppe bildete terretorial die zahlreichste Mannschaft russischen Ursprungs. Die meisten kamen aus dem Bezirk von Kamieniec und die Übernahme polnischer Vornamen und Nachnahmen auf „ski“, waren das erste Zeichen bezüglich ihrer Polonisierung. Im Gegensatz zu den Rittmeistern siegelten ein Großteil der Familien, denen sie entstammten, mit dem Wappen „Sas“ (Plewczyński, S. 59-61 u. 65)

Bartosz Paprocki nennt in seinem 1575 in Krakau erschienenen Werk  „Panosza“ den „Łojewski, Vogt von Ceremisk“, wegen seiner Tapferkeit in Podolien (vgl. Niesiecki, Bd. VI, S. 263; Stupnicki, S. 119).  Nach Białkowski, S. 106/07 waren die Bürger von Czeremisk zu dieser Zeit von allen Aufgaben befreit und sogar zu Söldnern ernannt, für die einzige Pflicht, „mit dem Starost gegen die Tataren reiten“.

Es handelt sich hier ebenfalls um Jakub Łojewski, der in dieser Zeit Vogt von Czeremisk oder Gorny Bar war und in einem in Warschau ausgestelltem Dokument, vom 1. April 1572, genannt wird: „Bestätigung der Privilegien des Leszek Łojewski an der Vogtei im Städtchen Gorny Bar nach dem Tod seines Bruders Jakub“ (MK 110, k. 363-364. Leszek Łojewski wird in einem weiteren Dokument erwähnt, ausgestellt in Lublin, den 15. Mai 1589 (MK 135, k 597-597v [SKM IV, nr 639]). 1589 wurde ein Lesko Loiewski als „advocatus czemerissorum“ erwähnt (Arkhiv, S. 181). Das bedeutet, daß Leszek Łojewski mit Lesko Loiewski identisch ist. Es ist jeweils die polnische und die russische Schreibweise des Vornamens. Beide gehörten zu den Łojowski aus Łojowce am Dnjestr im Bezirk von Kamieniec in Podolien.

Bei den beiden Ortsbezeichnungen Czeremisk und Gorny Bar handelt es sich um einen Stadtteil der heutigen Stadt Bar in der Ukraine ca. 65 km südwestlich von Winniza (Vinnycja) gelegen.

Interessant ist, dass die Stadt Trembowla (Terebowlja) in der heutigen Westukraine, das Wappen „Mond und drei Sterne“ mit dem erhöhten mittleren Stern als Stadtwappen führt (Siebmacher, Galizien, Städte, Bd. IV. 14, Tafel 346; Wikipedia). Trembowla war eine der Grenzfestungen Polens im Kampf gegen die Tataren (1453, 1498, 1508, 1516) und Türken (1675 und 1688).

Jurzak unterscheidet zwischen dem Wappen  „Trzy Gwiazdy“ oder „Ines“, bei dem  die drei Sterne nebeneinander über dem Mond stehen und dem Wappen „Księżyc“ oder „Sas, Variante Księżyc“ bei dem der mittlere Stern überhöht steht. Ersteres Wappen wird von 19 Familiennamen geführt und letzteres von 16. Der Name Łojewski wird nicht erwähnt.

Herb_Ksiezyc Herb_Trzy_Gwiazdy

Wahrscheinlich deshalb, weil es sich bei dem Wappen „Mond und drei Sterne“ der  von Lojewski nicht um ein rein polnisches Wappen handelt.

Ein Auszug aus dem heraldischen Musterbuch der podolischen Wojewodschaft der Jahre 1563-1565, nennt drei verschiedene Wappen für die Łojowski. Danach siegelte ein Adam Misczowski mit dem Wappen „Sas“ für Siemaszko Łojowski und für Czołhański. Wasyl und Iwaszko Łojowski siegelten mit dem Wappen „Radwan“  und ein Stanisław Wierzejski, Starost von Bar, siegelte mit dem Wappen „Jelita“ für einen anderen Wasyl Łojowski und sechs weitere Personen.

Die beiden obigen Seitenabschnitte aus Wittyg, S. 10, darunter aus S. 13 und unten aus S. 16.

Bemerkenswert ist, daß die polnischen Heraldiker stets nur das Wappen „Radwan“ für die Łojowski aus Łojowce erwähnen, d.h. auch für die Nachkommen des Siemaszko Łojowski. Anscheinend war und ist ihnen die Quelle „Wypisy Heraldyczne z Ksiąg Poborowych Województwa Podolskiego z Lat 1563-1565“ von Wiktor Wittyg unbekannt. Die Czołhanski führen z. B. das Wappen „Sas“ von 1399 bis in die Neuzeit (vgl. Gajl, Herbarz Polski, S. 423; Wyrostek, S. 75).

Dieser Eintrag zeigt den bisher einzigen Bezug des Wappens „Sas“ zu einem Vertreter unseres Namens außerhalb Preußens und könnte der Beginn der Wappengeschichte sein, die später nach Preußen führte.

Die Łojowski (in lateinischen Dokumenten auch Loiowski, Loiewski), Erbherren des Ortes Łojowce am Dnjestr, differenzierten sich 1578 in 5 Zweige. Sie wurden zu den russischen Familien des Adels in Podolien gerechnet (Białkowski, S. 137).

Geschichte

Dieses Geschlecht erscheint in Preußen mit Jakob Anton von Lojewsky, der durch seine Ernennung vom Fahnenjunker zum Cornet durch Kabinettsorder vom 6. Oktober 1744 erstmalig im Husaren-Regiment von Natzmer (Nr. 4) erwähnt wird (Jany, S. 307). Er nahm an allen schlesischen Kriegen teil. Erwähnt 1750 als Lieutenant, 1759 als Stabs-Rittmeister, 1762 als Rittmeister. Befördert 1763 zum Major und 1770 ernannt zum Regiments-Kommandeur der gleichen Einheit. Der Orden „pour le mérite“ wurde ihm 1775 verliehen, 1780 Verabschiedung aus dem Dienst. Er starb 1793 in Groß Wartenberg in Niederschlesien (heute Sycow),  im 75. Lebensjahr. Seine Ehefrau war Maria Magdalena Raschke.

Jakob Anton von Lojewsky hat seine militärischen Erlebnisse aufgezeichnet, die 1843 unter dem Titel: „Selbstbiographie des Husaren-Obersten von ……ky oder: meine militairische Laufbahn im Dienste Friedrich des Einzigen“ erschien. Eine etwas abgeänderte Version dieser Aufzeichnungen wurde 1934 unter abgewandeltem Nachnamen  als „Jakob Anton Friedrich Logan-Logejus“ mit dem Titel: „Meine Erlebnisse als Reiteroffizier unter dem Großen König in den Jahren 1741-1759“ herausgegeben.

George Adalbert von Lojewski (um 1746 – n. 1783) ältester Sohn des Jakob Anton v. L. Eintritt in den Militärdienst um 1761; Teilnehmer des Siebenjährigen Kriegs (1756-1763).  1781-1783 Wachtdienst im Kreis Militsch, Niederschlesien und 1815 als Tenutarius (Pächter königlicher Ländereien) urkundlich genannt. Er war mit Josepha Helmin (Chełmińska) verheiratet.

Charlotta von Lojewski (1748-1811), eine Tochter des Jakob Anton v. L.,  heiratete Nikolaus Gustav Friedrich Leopold von Natzmer, (1732 – n. 1790), Oberst und Kommandeur des Husarenregiments Nr. 10,  Sohn des George Christoph von Natzmer, Generalmajor, Chef des Husarenregiments Nr. 4 (1694-1751). (vgl. GGT 1906, S. 526). Sie lebte um 1790 in Strasburg in Westpreußen und wurde 1811 in Rumian in Westpreußen beerdigt.

Bei dem in den Adelslexika erwähnten Major von Lojewsky handelt es sich um einen Sohn des Jakob Anton v. L., nämlich Carl Jacob Anton Adalbert  v. L. (1750-1830), der im gleichen Regiment wie sein Vater diente und dem 1809 ebenfalls der Orden „pour le mérite“ verliehen wurde. Er war mit Wilhelmine Friederike Beata von Teichmann und Logischen (1772-1799) und mit Charlotte Philippine Caroline von Teichmann und Logischen (1774-1833) verheiratet, beide vom Gut Kraschen, Kreis Groß-Wartenberg in Niederschlesien (vgl. GGT 1912, S. 968).

In dritter Generation diente in diesem Regiment Eugen Friedrich Jakob von Lojewski (1792-1807), der 1807 als Cornet (Fähnrich) mit 14 Jahren im Kampf gegen die napoleonischen Truppen bei Rudlauken in Ostpreußen starb (siehe Angaben unter von Zedlitz-Neukirch).

Sein Bruder August Wilhelm Albert von Lojewski (1794-1869), war zuletzt (1846) Oberstleutnant im 1. Kürassier-Regiment, Ritter des eisernen Kreuzes und des Roten Adler Ordens (siehe Angaben bei von Zedlitz-Neukirch als Rittmeister und bei von Ledebur als Major)

Arthur von Lojewski (1825-1862), zuletzt (1859) Hauptmann der 2. Ingenieur-Inspektion, 3. Pionierabteilung des Ingenieurcorps (Magdeburg) und  Oskar August Jakob Sigismund von Lojewski (1825-1898), zuletzt (1865) Hauptmann im Infanterie-Regiment 46 (Posen), waren die Söhne des August Wilhelm Albert v. L.

Mit Arthur Oskar Victor Karl August von Lojewski (1867-1911), Sohn des Oskar v. L., zuletzt (1905) Hauptmann im Landwehrbezirk II und Amtsanwalt in Berlin endet dieser Familienzweig im Mannesstamm.

Gottlieb Joseph von Lojewski (1770-1858), ein weiterer Enkel des Jakob Anton von Lojewsky und Sohn des George Adalbert v. L., machte 1790-1793 eine Forstausbildung in Conradau, Kreis Groß Wartenberg in Niederschlesien. Er diente sicher in dem 1790 errichteten Jäger-Bataillon in Namslau, wo auch eine Schwadron des Husaren-Regiments Nr. 4 stand und später im Husarenregiment Nr. 10. Nach den Befreiungskriegen erhielt er eine Forstversorgung als königlich preußischer (kgl. pr.) Förster im Gebiet von Strasburg  in Westpreußen. Er ist der Stammvater eines großen Teils der heute in Deutschland lebenden von Lojewski und war mit Elisabeth von Niemojewski (1771-1845) verheiratet.

Von seinen sieben Söhnen starben vier während der Choleraepidemie, die 1831 bis 1866 in Westpreußen grassierte:

Johann Josephus von Lojewski (1800-vor 1845), kgl. pr. Lehrer und Schulleiter in Miesiączkowo, Kreis Strasburg, war ohne Nachkommen.

Ludovicus (Ludwig) von Lojewski (1804-1832), kgl. pr. Förster in Gorzno, Kreis Strasburg. Dessen einziger Sohn Julius von Lojewski (1829-1909) war ebenfalls kgl. pr. Förster, zuletzt in Pröbbernau, Kreis Danziger Niederung. Auch dessen Sohn Hermann Oswald Hugo von Lojewski (1859-1942) war kgl. pr. Förster in Pröbbernau, sowie wiederum dessen Sohn Hermann Hugo von Lojewski (1893-1981) Förster, zuletzt in Grasborn, Dassel-Relliehausen. Hugo Carl Victor von Lojewski (1866-1923), Oberingenieur zur See in Hamburg hatte einen Sohn Kuno Clemens Werner Hans von Lojewski (1890-vor 1947). Heinrich Otto Julius von Lojewski (1868-1934), ein weiterer Sohn des Julius v. L., war auch Förster, zuletzt in Demmin in Mecklemburg-Vorpommern und auch dessen Sohn Hans Heinrich von Lojewski (1904-1936) war im Forstdienst, zuletzt im Kreis Senftenberg. Der Ludwig´sche Zweig ist heute im Mannesstamm ausgestorben.

Anton Ambrosius von Lojewski (1808-1879), kgl. pr. Förster, zuletzt in Karlsthal, Kreis Stuhm. Von vier der fünf Söhne, leben Nachkommen heute in Deutschland: 1. Josef Karl von Lojewski (1840-1919) lebte zuletzt in Erfurt. Dessen Sohn Albert Bruno Paul von Lojewski (1874-1939), war Prokurist einer Papierfabrik in Neustadt/Schwarzwald. Ein weiterer Sohn war Max Friedrich Wilhelm Konstanz von Lojewski (1878-1919), Redakteur in Leipzig. Ein Neffe von ihm war Werner von Lojewski (1907-1980), Journalist, dem Vater von Prof. Dr. Günther von Lojewski (1935), zuletzt Intendant des SFB. 2. Heinrich Marian von Lojewski (1844-1905), kgl. pr. Förster, zuletzt in Guttau, Kreis Thorn. Dessen Sohn Max Anton Ferdinand von Lojewski (1874-1944), war zuletzt Konrektor in Rathenow; dessen Enkel war Günter von Lojewski (1935-vor 1998), Journalist der „Medical Tribune“, dem Vater von Britta von Lojewski (1963), Moderatorin, Journalistin. Weitere Söhne des Heinrich Marian v. L. waren Paul Leopold von Lojewski (1883-1932), Regierungsobersekretär in Münster, Reinhold Albert von Lojewski (1887-1969), Ingenieur zur See in Hamburg, hatte zwei Söhne: Lothar Reinhold Friedrich von Lojewski (1919-1999) kriegsinvalide und Fred Reinhold Paul von Lojewski (1923-1982) hatte einen Maler- u. Lackierereibetrieb, dessen Sohn Walter August Egon von Lojewski (1950), Maler u. Lackierer. 3. Heinrich von Lojewski (1846-1870), Gefreiter des Ostpreußischen Jägerbataillons Nr. 1, gefallen in der Schlacht bei Wörth im Elsaß.  4. Julius Bartholomäus von Lojewski (1849-1930), zuletzt Kreistierarzt und Veterinärrat in Lyck, Ostpreußen. Sein einziger Sohn Erich Walter Paul von Lojewski (1875-1946) war Rechtsanwalt und Notar in Johannisburg, Ostpreußen. Die einzige Tochter Marie-Louise Susanne von Lojewski (1909-?), Journalistin in Königsberg, ist 1945 verschollen.

Damasius von Lojewski (1809-1848), Dolmetscher, gerichtlicher Protokollführer in Löbau, Bürgermeister von Kauernik, Kreis Löbau. Er hatte zwei Söhne: 1. Damasius Napoleon Alexander von Lojewski (1837-1875), 1863 als Musikus erwähnt. Dessen beide Söhne Arnold von Lojewski (1863-1908) und Hugo von Lojewski (1866-1917) wanderten 1882 bzw. 1889 in die USA aus. 2. Damasius Hipolit von Lojewski (1841-1877).

Franziskus von Lojewski (1811-vor 1845). Erwähnt 1832 und 1833 als Taufpate im Kreis Strasburg.

Aloysius von Lojewski (1815-1882), kgl. pr. Förster, zuletzt in Schönbrück, Kreis Graudenz. Von zwei der neun Söhne leben heute Nachkommen in Deutschland: Leo Alexander von Lojewski (1837-1867), Forstaufseher in Rehhof bei Marienwerder, kriegsinvalide, hatte einen Sohn Hermann Franz Alexander (v.) Lojewski (1864-1920), Polizeibeamter, von dessen drei Söhnen fielen zwei im 1. Weltkrieg: Carl Friedrich (v.) Lojewski (1896-1915), Erich (v.) Lojewski (1900-1917), Hermann Carl Richard (v.) Lojewski, (1894-1962), Sparkassenoberinspektor, dessen Sohn Karl-Hans (v.) Lojewski, (1922-1982), Dr. med., Leitender Arzt in Herzberg, dessen Sohn Michael Hans Hermann (v.) Lojewski, (1959), Dr. med., Augenarzt in Herzberg. Ein weiterer Sohn des Aloysius von Lojewski war Josef Ferdinand von Lojewski (1839-1912), kgl. pr. Lehrer, zuletzt in Graudenz. Der älteste Sohn Wladislaw von Lojewski (1866-1942), war Möbelfabrikant in Dirschau. Dessen Sohn Max von Lojewski (1897-?) besaß in Graudenz eine Konditorei. Der einzige Sohn Johann von Lojewski (1921-1994) lebte kriegsinvalide in Bremen. Weitere Nachkommen des Josef Ferdinand v. L. waren Clemens Ambrosius von Lojewski (1884-1946), zuletzt Regierungsoberinspektor in Berlin. Dessen Sohn Albert Clemens Dietrich von Lojewski (1912-1992), Dr. med. vet. Tierarzt im Kreis Einbeck, später medizinisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Pharmazie. Er war der Vater von Henning Dietrich von Lojewski (1941-2006), Ingenieur und von Götz Hasso Dietrich von Lojewski (1944), Lehrer. Adalbert Johann von Lojewski (1885-?), 1930 Bergmann in Recklinghausen. Dessen Sohn Erich von Lojewski (1906-?), 1935 Bergmann in Datteln.  Paulus Ferdinand von Lojewski (1890-1959) war Bäckermeister in Mittenwalde bei Berlin. Auch dessen Sohn Kurt Clemens (1922-1996) lebte dort wie der Sohn Bernd Kurt von Lojewski (1948).

Friedrich Wilhelm von Lojewski starb 1817 als Kleinkind.

3. von Lojewski in Ostpreußen

Der Name dieses Geschlechtes leitet sich nicht, wie einige Autoren behaupten, von dem Dorf Loyen (heute Łoje), Kreis Lyck (heute Ełk) ab, sondern diese von Lojewski sind Nachkommen von Einwanderern aus den südlich gelegenen Stammsitzen Łoje-Awissa (50 km entfernt) und sicherlich auch aus Łojewo (heute Łojki, 30 km entfernt).

1504 wurde den Vettern Michael und Matthias Loy  ein unadliges Lehen von 7 Hufen, 15 Morgen verschrieben, auf dem der Ort Loyen entstand. Diese sollen nach Bialunski Nachkommen des Cristin, genannt Łoj aus Głazewo, sein, der 1439 den Ort Łoje an der Wissa gründete (siehe Łojewski, Wappen Jezierza).

In den Lehnsregistern werden die ersten in Loyen ansässigen Lojewski  erst 1662 mit geringem Landbesitz als Freibauern erwähnt.

Ein Dokument bestätigt die Abstammung aus dem südlich gelegen Masowien, aus dem Bereich, in dem die Stammgüter Łoje-Awissa und Łoje-Grężko liegen.

„Der edele Jakob Lojewski aus dem Amt Razilow des Herzogtums Masowien kauft 1557 das Gut Sordachen, nebst aller Ländereien von dem edelen Adam Woydowski, bestallter Advocat aus dem Großherzogtum Litauen. Dieser hatte Sordachen einst von Hieronimus Sordach gekauft.“

„Später waren die L[ojewski] als bäuerliche Grundbesitzer zahlreich im Lyckschen verbreitet, hatten ihren Hauptsitz in Sordachen und scheinen den Adel angenommen (vielleicht auch wieder hergeholt) zu haben in Besitzes der Adligen Anteile in Borken und Glinnen (Glinken) und ihrer Verschwägerung mit den dortigen Adelsfamilien“ (Gallandi)

Sordachen (ab 1938 Sorden), ein Freidorf 7 km östlich von Lyck in Ostpreußen. Nach Amtsrechnung von 1694 sitzen 5 (Land-)Wirte des Namens Lojewsky auf 9 Hufen und 25 Morgen.

Tatsächlich haben nur diejenigen Lojewski ihren Adel erhalten können, die Anteile in folgenden Adelsgütern besaßen:

1. Borken (heute Borki), Kreis Lyck, 2. Glinken (heute Glinki), Kreis Lyck, 3. Kobylinnen (heute Kobylin), Kreis Lyck, 4. Leegen (heute Lega), Kreis Lyck

In Borken waren 2 Linien ansässig, von denen die ältere im Laufe der Zeit ihren Besitz nach Glinken verlegte.

Die ältere Linie beginnt mit dem Polen Justin [von] Lojewski, der 1739 in Borken erscheint. Er hatte durch seine Frau (sicher Anna Dorothea von Glinski), die er 1743 heiratete, 2 Hufen mitbekommen.

Die Söhne Michael von Lojewski, erwähnt 1784 und 1808 auf Borken, gestorben vor 1815 ohne Nachkommen und Johann von Lojewski (1745-1807). Letzterer war 2 Mal verheiratet: 1. Charlotte von Kobylinski (1740-1780), 2. Anorthe von Brzoska (1759-1825), beide aus Borken.

Deren Söhne waren Johann von Lojewski (1771-1807), ohne Nachkommen; Bernhard von Lojewski (1775-1845), 1807 Feldwebel im Husaren-Regiment Nr. 5 (v. Prittwitz), ohne männliche Nachkommen; Ludwig von Lojewski (1783-1847) adeliger Anteilsbesitzer in Borken; Friedrich von Lojewski (1797-1851), adeliger Schulz in Glinken.

Ludwig v. L. hatte nur einen Sohn Carl von Lojewski (1820-1865), der ohne Nachkommen blieb.

Friedrich v. L. hatte 3 Söhne: Johann Friedrich von Lojewski (1836-1899); Johann Carl von Lojewski (1839-1917), ; Gottfried von Lojewski (1842-1846).

Der ältere Sohn Johann Friedrich v. L. wurde 1852 und 1880 als Besitzer von Nowaken erwähnt, später als Landwirt in Groß Rosinsko, beide Kreis Johannisburg, erwähnt. Er war 2 Mal verheiratet: 1. Julie Kruska (1843- vor 1894) aus Groß Rosinsko; 2. Charlotte Seller (1859-?) aus Soltmahnen. Aus der 1. Ehe stammen Carl von Lojewski (1863-um 1932); Friedrich von Lojewski (1865-?); Leopold von Lojewski (1870-1953); Johann von Lojewski (1873-1873) und aus der 2. Ehe Richard von Lojewski (1878-1944) ; Rudolph von Lojewski beide kinderlos.

Der mittlere Sohn Johann Carl v. L., Kupferschmiedemeister in Gumbinnen, war auch 2 Mal verheiratet: 1. Julianne Regentrop (1840-1881) aus Bartenstein; 2. Wilhelmine Meding (1844-1933). Aus der 1. Ehe stammt eine Tochter und aus der 2. ein Sohn.

Die jüngere Linie in Borken beginnt mit Johann von Lojewski aus Sordachen, verheiratet mit Catharina von Langheim, erhielt 1770 von seinem Schwiegervater 2 Hufen auf Borken.

Ein Ururenkel von ihm war Carl Fritz Willi von Lojewski (1872-1921), der im 5. Badischen Feldartillerie-Regiment Nr. 76 als Oberveterinär, ab 1909 im Magdeburgischen Train-Bataillon Nr. 4 als Stabsveterinär diente und als Generaloberveterinär ausschied.

Die Linie in Glinken beginnt mit Andreas von Lojewski, Sohn des Daniel von Lojewski, beide auf Glinken Nr. 8, starb 1737.

Ein Urenkel von ihm war der in der Adelsliteratur erwähnte, 1821 verstorbene Captain v. L. des 12. Infanterie-Regiments,  Friedrich Ludwig von Lojewski, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz (vgl. von Zedlitz-Neukirch).

Die Linie in Kobylinnen beginnt mit Andres [von] Lojewski. Die Huldigungsliste vom 1.11.1714 bezeichnet ihn als dem Adel zugehörig.

Die Linie in Leegen beginnt mit Albrecht von Lojewski, geboren 1684, adliger Einsaß zu Leegen, Kreis Lyck, war 1732 Vasall.

Die heute in Deutschland lebenden von Lojewski aus Ostpreußen stammen hauptsächlich aus den Gütern Borken und Glinken ab.

Die Wappenzugehörigkeit dieses Geschlechts ist nicht eindeutig. Einige  Autoren nennen das Wappen Samson. Immerhin ist Lojki nur 30 km entfernt. Die Herkunft des Stammvaters Jakob Lojewski aus dem Amt Razilow deutet mehr auf das Wappen Jezierza hin. Sicher stammen die von Lojewski in Ostpreußen nicht nur von einem aus Masowien eingewanderten Stammvater ab.

Der bekannte Journalist Wolf von Lojewski (1937) ist nicht näher mit dem oben angegebenen ostpreußischen Adelsgeschlecht verwandt. Im Gegensatz zu der Darstellung in seinem Buch „Live dabei“, Seite 18, gehören die in Westpreußen vorkommenden von Lojewski auch nicht zu seinen Vorfahren.

Dessen sichere Stammreihe beginnt mit Johann (Loiewsky) Lojewski (1832/35-nach 1871), sicher* der Sohn des Jacob Loiewsky, Wirth in Gollubien B, Kirchspiel Pissanitzen, Kreis Lyck und dessen Ehefrau Albertine, geb. Wiśniewski. Anlässlich der Heirat 1863 mit Louise Oliass (1837/39-nach 1871) wird Johann Lojewski als Wirthssohn in Gollubien B genannt. Der Ehe entstammen 4 Kinder. Alle starben im Kindesalter bis auf Gottlieb Lojewski (1869-1936), 1900/2 erwähnt als Chaussee-Aufseher in Graywen, Kreis Lötzen, zuletzt Oberstraßenmeister i. R. in Lötzen/Ostpreußen. Nachkommen aus der Ehe mit Luise Dziedo (1873-1951) waren Walter Lojewski (1896-1960); Martha Lojewski (?-?); Max Wilhelm Lojewski (1900-?); Käthe Lojewski (1902-nach 1970); Erich von Lojewski (1909-1970), Redakteur/Journalist in Kiel, Vater von Wolf von Lojewski; Alfred von Lojewski (1910-1986), zuletzt (1941) Hauptmann der Luftwaffe, später Handelsvertreter in Münster, Vater von Volker-Michael von Lojewski (1955-2014), Diplom-Informatiker in Münster. Dessen Ehefrau Prof. Dr. Ute von Lojewski (1955), seit 2008 Präsidentin der Fachhochschule Münster.

*Die Geburtsjahre differieren mit den Altersangaben der Hochzeit.

Łojewski, auch Łojowski, Wappenstamm “Belina”

aus: Leszczyc, Tafel 7

Wappen Belina:

In blauem Felde drei silberne Hufeisen, mit den offenen Seiten je nach rechts, links und unten gekehrt, das mittelste oben mit einem gestürzten Schwerte besteckt; Helmschmuck: ein goldgepanzerter hauender Schwertarm. Es stammt aus Böhmen und führt seinen Namen nach der dortigen Stadt Belina. Einige dieses Geschlechts gingen mit der Prinzessin Dabrowka 963 nach Polen und ließen sich hier nieder. Zelislaw Belina war Heerführer des Königs Boleslaw III. gegen Swentopelk von Mären, zeichnete sich in diesem Kriege aus, in dem er einen Arm verlor; der König vermehrte das Wappen mit dem Schwerte und dem Schwertarm 1103. Die Abzweigung dieses Wappens von dem Wappen Jastrzebiec ist nicht aufrecht zu erhalten. Das Wappen wird von 54 Geschlechtern geführt. (von Zernicki-Szeliga 1904, S. 16)

Die Łojewski dieses Stammes nennen sich so nach dem Dorf Łoje bei Rokitno im Warschauer Gebiet. 1528 Rokitki-Loye in der Gemeinde St. Jakub in Rokitno.

Łoje liegt an der Weichsel im Kreis Kozienice, 85 km südöstlich von Warschau; Gemeinde und Kirchspiel Sieciechow, 14 km von Kozienice entfernt. 1827 hatte das Dorf 26 Häuser und 261 Einwohner. (Sulimierski, Bd. 5, S. 685)

Piotr Łoj von Rokitki (z Rokitek) hat 1478 einen Rechtsstreit mit Jakub, Sohn des Bogusław von Pielaszkowo (z Pielaszkowa). (Jurek, Rokitki-Łoje)

Ebenfalls 1478 bestimmte Piotr Łoj z R. für die Kirche in Rokitki einen Wandteppich und Damast im Wert von 2 Kóp und 10 gr. (Jurek, Rokitno)

Piotr Łoj z R. verzichtete 1482 auf die Mitgift und den Ring seiner verstorbenen Cousine Małgorzata und ihrem Ehemann Tomkow z Pielaszkowa. (Jurek, Rokitki-Łoje)

Piotr Łoj wird 1495 als Schlichter, Jan Łoj z R. wird 1504 und Stanisław Łoj z R. wird mit seiner Tochter Anna 1534 erwähnt. (Jurek, Rokitki-Łoje)

Feliks Łojewski, Sohn des Andrzej Łojewski, 1563 Erbherr des Dorfes Łoje; erbte 1580 das Dorf Łoje mit den Święcicki. Zahlte 1563 Steuern aus dem Dorf Łoje. Legte sich im gleichen Jahr ein Siegel mit dem Wappen Belina an. Er war verheiratet mit Zofia Rochalska.

Stanisław Łojewski, Sohn des Feliks Łojewski, war verheiratet mit Katharina Łazniewska. Er übernahm 1611 Łazniow und verkaufte Łoje und Rokitki dem Feliks Święcicki.

Laurentius Łojewski, ein Enkel von Stanisław Łojewski, wird 1681 anläßlich einer Schenkungsurkunde erwähnt. Aus späterer Zeit sind momentan keine weiteren Informationen über dieses Geschlecht bekannt. (Boniecki, Bd. 15, S. 363)

Łojewski, Wappenstamm “Brochwicz”

aus: Leszczyc, Tafel 14

Wappen Brochwicz:

Das Wappenbild ist ein Hirsch, ursprünglich wohl schwarz in silbernen Felde; doch kommen verschiedene Variationen des Bildes, wie auch der Farben vor. Es ist in Polen schon vor dem Jahre 1300 heimisch und führte in Kleinpolen den Namen Opole, in Großpolen aber Nialko.  Hier war der Stammsitz des Geschlechts wohl das Dorf Nialko bei Wollstein im Großherzogtum Posen. Ein Geschlechtszweig nannte sich Brochwicz (führte den Hirsch schwarz mit rotem Geweih, die linke Stange abgebrochen, die rechte mit vier Enden), siedelte sich aus Polen frühzeitig in Schlesien an, nannte sich dort später Brauchicz und Brauchitsch. Nachdem die Benennungen Opole und Nialko wegen Besitzänderung des Geschlechtes in Vergessenheit kamen, trat der Name Brochwicz, aber auch die Bezeichnung Jelen (der Hirsch) an deren Stelle. (von Zernicki-Szeliga 1904, S. 19)

Diese Łojewski führten das Wappen Brochwicz I.:

In silbernen Feld ein roter laufender Hirsch mit einer goldenen Krone um den Hals. Helmschmuck: ein Pfauenschwanz.

Das Geschlecht stammt aus Łoje, Kreis Kolno. (Kasprzycki, Bd. 8, S. 67)

Pawel Łojewski, Sohn des Simon Łojewski und dessen Ehefrau Marcyanny Dąbrowska, Burggraf der Stadt Wizna, erwarb 1788 einen Teil der Güter von Sobieszczany. Er war mit Helena Laski verheiratet. Deren Tochter, Tekla Łojewska, legitimierte sich 1804 in Westgalizien. (Boniecki, Bd. 15, S. 363)

Sobieszczany besteht aus zwei Dörfern und drei Vorwerken, liegt im Kreis Lublin, Gemeinde und Kirchspiel Niedrzwica, etwa 25 km südlich von Lublin. 1827 hatte Sobieszczany 50 Häuser und 296 Einwohner. (Sulimierski, Bd. 10, S. 946)

Łojewski, auch Łojowski, Wappenstamm “Jasienczyk”

aus: Leszczyc, Tafel 31

Wappen Jasienczyk:

In blauem Felde ein goldener Schlüssel mit dem Bart nach rechts gekehrt; Helmschmuck: fünf Straußenfedern. – Als Kronprinz Kazimierz mit seiner Mutter Rixa des Landes verwiesen war, nach Paris ging und dort in das Benediktinerkloster zu Clugny eintrat, begleitete ihn dorthin sein treuer Knappe Jasienek. Als Kazimierz 1041 auf den Polentron berufen wurde, kehrte auch Jasienek mit ihm zurück und focht an der Seite des Königs gegen Maslaus und die Jadzwinger. Das Lager der letzteren galt besonders als Schlüssel (Klucz) zur Besiegung derselben; es wurde mit Glück ein Sturm auf dasselbe ausgeführt, der Feind besiegt. Hierbei wurde der König verwundet. Auf seinem Heimritt zu seinem Lager war der König durch den Blutverlust so erschöft, daß er im Begriff war vom Pferd zu gleiten. Da war Jasienek, der sich auch bei dem Kampfe tapfer gezeigt hatte, selbst verwundet war, dem König behilflich, nahm ihn auf seine Schultern und trug ihn zum Zelte. Für die ihm bewiesene treue Anhänglichkeit und für die kriegerische Auszeichnung verlieh ihm der König dieses Wappen. Der Schlüssel ist das Zeichen zuverlässiger Treue. Die Heimat das Geschlechts war wohl Jasion in der Wojewodschaft Sendomierz. Dieses Wappen, das auch Jasieniec und Jasiona, auch redend Klucz (der Schlüssel) genannt wird, führen 61 weitere Geschlechter. (von Zernicki-Szeliga 1904, S. 33)

Dieses Geschlecht nennt sich nach dem Dorf Łoje (z Łojow) bei Krzynowłoga Mała im Gebiet von Przasnysz. (Boniecki, Bd. 15, S. 364)

1440 erwarb Zbyrosław de Łoje von Jakusz de Ostrowy 3 Hufen (włok) bei Ostrowy an der Grenze zu Łoje und Kalisk.

1442 erwarben die Brüder Bartlomej Łojow und Spytkow de Łoje 4 Hufen (włok) von Herzog Bolesław IV. um Moraw herum an der Grenze von Sokol Ostowa im Kreis von Ciechanow. (Pszczólkowski)

Wojciech (Adalbert) Łojewski, Sohn des Jan Łojewski, Erbe von Łoje im Kirchspiel von Krzynowłoga Mała, erbrachte 1634 im Burgbezirk von Warschau den Adelsnachweis zum Wappen Jasienczyk. (Boniecki, Bd. 15, S. 364)

Wojciech Łojewski aus dem Gebiet von Ciechanow unterschrieb bei der Wahl des Königs Korybut (1669)

Benedykt Łojewski aus dem Gebiet von Ciechanow unterschrieb bei der Wahl für König August II. (1697)

In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts haben sich die Łojewski nur in Łoje und Morawy-Kalisze niedergelassen.
Ende des 18. Jahrhunderts sind die Łojewski Erbherren von Teilen in Borowe-Chrzany, Borzuchowo-Dacbogi, Łoje, Swiechy-Ploskie und Ulatowo-Porgozel.
Im 19. Jahrundert erscheinen sie zusätzlich in Chmielen-Wielka, Ostrowe-Kopcie, Pszczólki-Szerszenie, Smolen-Brzeczki, Smolen-Dacbogi, Strzegowo und Zaboklik-Wielka.

Interessanterweise legitimierte sich Antoni Łojewski, Sohn des Adam Łojewski und dessen Ehefrau Bogumila, geb. Wasoska, 1862 zum Wappen Radwan.
Dagegen legitimierten sich Józef Łojewski, Sohn des Pawel Łojewski und dessen Ehefrau Magdalena, geb. Perzanowska, sowie sein Neffe, Józef Benedikt Konstantin Łojewski, Sohn des Andrzej Łojewski und dessen Ehefrau Katarzyna, geb. Wasilowska 1845 und 1865 falsch zum Wappen Samson. Der Antrag von Ignacy und Jan Łojewski wurde abgelehnt.
(Spis Szlachty Królestwa Polskiego, Pszczólkowski)

Die im südlichen Kreis Ortelsburg in Ostpreußen (heute Szczytno) vorkommenden Lojewski sind sicher Einwanderer aus dem Verbreitungsgebiet um den nur 20 km südlich der ostpreußisch-polnischen Grenze gelegenen Stammort. Diese Lojewski haben in Preußen ihren Adel nicht erhalten können.